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Kassenfrau soll Geld eingesteckt haben – Hallenfreizeitbad: Staatsanwalt ermittelt gegen Mitarbeiterin (54) – die Schadenshöhe noch unklar

Karben. Eine Kassiererin des Hallenfreizeitbades hat womöglich mehrere Monate lang Teile der Eintrittsgelder in die eigene Tasche gesteckt. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit gegen Erika F.* (54) aus Karben. Das berichtet die Sprecherin der Behörde, Oberstaatsanwältin Doris Möller-Scheu. Die Höhe des Schadens ist bisher noch unklar. Die Ermittlungen laufen und sollen bis voraussichtlich Ende Januar abgeschlossen werden.

Seit dem Frühjahr dieses Jahres soll die Kassiererin im städtischen Bad in die eigene Tasche gewirtschaftet haben, erklärt Doris Möller-Scheu. „Es hat wohl immer mal Geld gefehlt.“ Die Karbenerin flog dann allerdings im Sommer auf, als Schwimmbadbesucher beobachteten, wie Erika F. Eintrittsgelder in die eigene Handtasche steckte. „Mindestens ein Fall ist von einem Besucher beobachtet worden“, berichtet die Oberstaatsanwältin.

Der Besucher meldete sich anschließend offenbar im Rathaus. Denn die Stadt unterrichtete die Polizei, die daraufhin ihre Ermittlungen aufnahm. Sie zeigte die Mitarbeiterin wegen Unterschlagung an, berichtet Doris-Möller Scheu.

Per Videoüberwachung erwischten die Beamten der Bad Vilbeler Kripo die Karbenerin dann auf frischer Tat an ihrem Kassentisch. Den Sachverhalt bestätigt der Sprecher der Wetterauer Polizeidirektion, Willi Schwarz. Allerdings hat die Staatsanwaltschaft selbst an dem Fall kräftig zu knabbern: Dass sie bereits seit längerer Zeit Einnahmen abzweigte, sei Erika F. nur „schwer nachzuweisen“, erklärt die Oberstaatsanwältin. Ab wann die 54-Jährige die Eintrittsgelder umleitete, könnte damit für immer ihr Geheimnis bleiben. Somit ist auch völlig unklar, wie viel die Kassiererin in ihre eigene Tasche steckte. Über Summen wollte die Ermittlerin deshalb gar nichts sagen. Die Höhen, über die spekuliert werde, seien wohl „nicht annähernd beweisbar“. Jedoch fänden sich „Fehlbeträge“ in den Zahlen des Hallenfreizeitbades, erklärt Doris Möller-Scheu.

Bürgermeister Roland Schulz (SPD) nahm auf Anfrage der FNP nicht zu dem Fall Stellung. Schulz ist zugleich oberster Kontrolleur der Stadtwerke, dem Träger des Bades. Zuletzt hatte die Stadt die Besucherzahl des Hallenfreizeitbades stets mit rund oder etwas unter 100 000 pro Jahr angegeben.

* Name von der Redaktion geändert.