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Keltengrüße, Hits und der fehlende Whisky

Karben. Celtic Folk stand im Jugendkulturzentrum (Jukuz) auf dem Programm, dargeboten von Harald Kligge, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Paddy Schmidt. Doch der ehemalige Frontmann der Folk-Rock-Band Paddy Goes To Holyhead kam bei seinem Gastspiel in Karben nicht so recht auf seine Kosten.

Der Mundharmonika-, Gitarren- und Gesangsartist flüsterte zwischen seinen anrührenden Songs noch so deutlich: Ein Whisky täte ihm jetzt so richtig gut, doch niemand an der Bar erhörte sein Flehen.

So richtig voll wurde die Bude auch nicht bei diesem vom Verein Keltenfreunde und dem Jukuz veranstalteten Abend. Es war genug Platz zum Tanzen. Paddy forderte auf, zu seinen einschmeichelnden Ohrwürmern zu schwofen, aber selbst diese Aufforderung blieb weitgehend unerhört.

Paddys Solo beeindruckte mit seiner warmen sonoren Männerstimme und mit der hohen und seltenen Kunst, die keltische Mundharmonika zu blasen. Ihm gelang es, die rasend schnell mit Triolen gespickten Jigs und Reels der Germanen abzuspielen. Sein Publikum gewann das kumpelhafte Schwergewicht mit dem zum Karben-Song erklärten Welthit von Rod Stewart „Dirty old town“. War ursprünglich das triste Dublin gemeint, musste jetzt das schöne Karben für den Song herhalten. Das Publikum sang begeistert mit.

Dass die Wahl des Keltenvereins für diesen Folkabend auf Paddy Schmidt gefallen ist, war alles andere als Zufall. Der 2006 gegründete Geselligkeitsverein interessiert sich für alles, was mit den Kelten zusammen hängt. Auf Reisen begnügen sie sich nicht mit dem Glauberg. Wales, Spanien, Griechenland und nicht zuletzt das Frankreich von Asterix und Obelix interessieren die Vereinsmitglieder – und eben auch Barden wie Harald Kligge. (hgm)