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Keltereien nehmen Mostobst an – Aus erntefrischen Äpfeln werden Ebbelwoi und Süßer

Bad Vilbel/Karben. Dumpf poltern die Äpfel hinab in das Silo der Kelterei Rapp’s in Karben, und ein süßlich-herber Duft steigt auf. Sack um Sack voller Äpfel leert Winfried Rüter aus Ockstadt aus. Einen halben Tag hat er auf der Leiter gestanden, alle Äpfel von seinen beiden Bäumen geholt und Fallobst aufgelesen. Zwei Wochen früher als sonst hat die Apfelernte begonnen und ab sofort nehmen die Keltereien in Karben und Bad Vilbel das Mostobst entgegen: Äpfel, Birnen, Quitten und besonders gern auch den seltenen Speyerling.

„Alles wird verarbeitet“, sagt Auszubildender Victor Balzer (18), der in der Rapp’s-Annahmestelle mit zupackt, die Sackkarren zur Waage schiebt und hilft, die Säcke zu leeren. Selbst der Trester, der nach den Pressvorgängen übrig bleibt, landet nicht im Bioabfall, sondern wird von Schäfern und Jägern aus der Region gerne abgenommen. Sie füttern in Feld und Flur ihre Tiere damit.

Die in der Region geernteten Äpfel haben das richtige Verhältnis von Säure und Süße und sind deswegen besonders begehrt bei den Fruchtsaftherstellern. Sehnsüchtig wird also auf Obstbauern gewartet, die ihre Äpfel abliefern und nicht auf den Streuobstwiesen verkommen lassen. Wer Lust auf frisch gepressten Apfelsaft hat, der muss sich allerdings noch einige Tage gedulden. „Erst musst der Saft filtriert werden“, sagt Balzer. Doch nächste Woche werde der begehrte „Süße“ ab Mittags abgegeben. (ado)

Die Keltereien Rapp’s in der Karbener Brunnenstraße 1 und Oskar Dietrich in der Bad Vilbeler Straße Am Nordbahnhof nehmen Kelteräpfel ab 8 Uhr morgens bis in den frühen Nachmittag hinein an.