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Kicken für die Freundschaft – Deutsch-türkisches Freizeitfußballturnier zum 15. Mal, verletzter Schirmherr Ümit Korkmaz fehlt

Karben. In der Petterweiler Sporthalle rollte am Sonntag den ganzen Tag über der Ball. Freizeitfußballer aus 20 Mannschaften traten zum 15. Benefiz-Fußballturnier an. Ausrichter waren der Jugendclub Groß-Karben und die Ditib-Gemeinde Karben.

Ein buntes Stimmengewirr herrschte in der Sporthalle Petterweil. Auf dem Hallenboden jagten die Fußballer hinter dem Ball her, und bei jeder gelungenen Aktion jubelten die Zuschauer. 20 Mannschaften mit Freizeitkickern aus Frankfurt und Friedberg, Karben, Bad Homburg, Usingen und anderen Orten waren angetreten, um für einen guten Zweck gegeneinander Fußball zu spielen.

Wohin der Erlös aus Startgeldern, Getränken und Speisen geht, steht fest: zu je einem Drittel sollen die Katastrophenopfer aus Haiti, der Jugendclub Groß-Karben und der Jugendtreff der Ditib-Gemeinde Karben unterstützt werden.

„Es spielen in diesem Jahr zur Hälfte Firmenmannschaften und zur Hälfte Moschee-Mannschaften der türkischen Ditib-Gemeinden“, erklärte Organisator Bilal Can vom Jugendclub Groß-Karben. Seit 15 Jahren richtet der Karbener Diplompädagoge das Benefiz-Turnier aus, unterstützt von wechselnden Partnern. In diesem Jahr war es die türkische Ditib-Gemeinde Karben, die mit mehr als einem Dutzend ehrenamtlicher Helfer für Essen und Getränke sorgte und kräftig die Werbetrommel für das Turnier gerührt hatte. Für die Fußballer unter den Gemeindemitgliedern war es eine Ehrensache mitzuspielen.

„Klar wollen wir den Pokal gewinnen, das sind wir uns als Gastgeber schuldig“, sagte Spieler Olcay Bayram (23) von der Karbener Ditib-Gemeinde. 13 war er, als ihn ein Bekannter zum ersten Mal zu dem Turnier mitgenommen hatte. Seitdem hat er fast jedes Jahr in wechselnden Freizeitmannschaften mitgespielt. Normalerweise kickt der Software-Ingenieur für die KSG Groß-Karben.

Doch für dieses Benefiz-Turnier ist er gerne in das orangefarbene Trikot der Karbener Ditib-Gemeinde geschlüpft. „Als Mannschaft spielen wir zum ersten Mal zusammen, aber wir kennen uns alle von Kindesbeinen an“, sagt Bayram und hofft auf sportlichen Erfolg.

In aller Freundschaft natürlich, denn Fairplay ist Grundmotiv des Benefiz-Turniers. Darüber wachen auch die Schiedsrichter und vergeben extra einen Pokal.

Ihr erstes Spiel hatten die Fußballer der Karbener Ditib-Gemeinde 4:0 gewonnen, der nächste Gegner heißt Sassivari und kommt aus Frankfurt. Auf den Zuschauerrängen sitzen nicht nur die Jungs aus der Karbener Gemeinde, sondern auch Imam Mustafa Eren. Der islamische Geistliche moderiert am Mittag das Einlagespiel der E-Jugend Groß-Karben und FSV Kloppenheim, während Stadtrat Adolf Koch in Vertretung für Bürgermeister Roland Schulz (beide SPD) die Begrüßungsworte spricht.

Als Ehrengast war Vizekonsul Ferid Orun Basaran vom türkischen Generalkonsulat aus Frankfurt gekommen. Einziger Wermutstropfen des Turniers war, dass Schirmherr Ümit Korkmaz fehlte. Der Profispieler von der Frankfurter Eintracht hatte sich beim jüngsten Spiel seines Vereines verletzt und musste absagen. Eine zufriedene Bilanz zog Organisator Bilal Can. „Volles Haus und gute Stimmung! Das Turnier war ein Highlight für unsere Freizeitkicker und Firmenmannschaften.“

Für die Fußballer der Karbener Ditib-Gemeinde reichte es für den vierten Platz. Den Wanderpokal des Siegers nahm die Mannschaft „Garipler“ mit nach Hause. Zweite wurden „Kawasaki Mehmet“ und dritte „Hurriyet“. Der Fairness-Pokal ging in diesem Jahr an „Salon Kaiser“. Das Spendenergebnis will Bilal Can in den nächsten Tagen bekanntgeben.