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Kirche übernimmt städtische Kita – Neuigkeiten auf Okärber Gemeindeversammlung

Karben. In Okarben gibt es bislang zwei Kindergärten, einen evangelischen und einen städtischen mit angeschlossenem Hort. Dies kann sich schon bald ändern.

Die Stadt hatte bei der evangelischen Kirchengemeinde Okarben angefragt, ob sie zusätzlich zum eigenen Kindergarten die Trägerschaft der städtischen Kindertagesstätte „Am Niederfeld“ übernehmen könne. Verbunden ist das mit einem Platzausbau für Kinder unter drei Jahren.

Auf der Gemeindeversammlung kürzlich am Sonntag informierte der Kirchenvorstand über den Stand der Dinge: „Wir waren überrascht, sind aber nach gründlicher Beratung bereit, zusätzliche Verantwortung für die Kinderbetreuung zu übernehmen“, erklärte Walter Donges vom Kirchenvorstand.

Verschiedene Modelle seien durchgespielt worden, doch zurzeit stockten die Verhandlungen. „Diese Situation ist äußerst ungut, sie schadet den Kindern und verunsichert Eltern und Erzieherinnen“, erklärte Donges. Die Verzögerung hänge mit dem Wechsel im Bürgermeisteramt zusammen, aber es sei höchste Zeit, Klarheit zu schaffen. Vor allem Fragen der Zuschüsse und der Arbeitgeberwechsel für die bislang bei der Stadt angestellten Erzieherinnen seien noch nicht geklärt. Natürlich müssten auch die Konzepte der beiden Kindergärten zusammengeführt werden. „Es gibt Ängste und Vorbehalte unter nicht konfessionell gebundenen Eltern“, so Pfarrer Eckart Dautenheimer.

Der Beschluss des Kirchenvorstandes, sich verstärkt in der Kinderbetreuung in Okarben zu engagieren, wurde von den Anwesenden zustimmend aufgenommen. Vor allem junge Mütter fragten danach, wann es mit der U 3-Betreuung losgehe. Anwesend war auch Helga Sy, Leiterin des städtischen Kindergartens. Sie erklärte, dass sie eine Warteliste führe und jeder sein Kind anmelden könne.

Der Kirchenvorstand hat verschiedene Modelle durchgespielt, wie die Kinderbetreuung im Stadtteil nach einer Fusion strukturiert sein könnte. Verworfen wurden teure Umbaupläne, übriggeblieben sind zwei Möglichkeiten: In den bislang städtischen Kindergarten gehen alle Kinder, die einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz haben. Die Hortgruppe bleibt ebenfalls. In den evangelischen Kindergarten zieht eine U 3-Gruppe mit zehn Kindern ein. Diese Lösung mit zwei Standorten ließe sich nach Ansicht des Kirchenvorstandes am schnellsten realisieren. Alternativ könnten die Hortkinder mittelfristig in der Schule betreut werden, weil dort die Kinderzahlen sinken. Dann könnte auf das kleinere Gebäude verzichtet werden. (ado)