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Kritik an Vereinsoberenund der Rathausspitze

Karben. Der bisherige Pressesprecher Harald Wilcke ist ohne Gegenstimme und bei acht Enthaltungen zum neuen Fußball-Abteilungsleiter des KSV Klein-Karben gewählt worden. Der Nachfolger von Peter Rübenach, der nach vier Jahren nicht mehr zur Wahl antrat, geht mit dem Wissen seine neue Herausforderung an, dass Klein-Karbens Hauptsponsor PKS am Saisonende aussteigt.

Das Stühlerücken im Vorstand nahm Rübenach zum Anlass, heftige Kritik an der Zusammenarbeit mit den Vereinsoberen, vor allem aber mit der Rathausspitze zu äußern. Auf der mit 60 Mitgliedern sehr gut besuchten Mitgliederversammlung im Vereinsheim des KSV sprach Rübenach von sehr großer Enttäuschung, die er rückblickend beim Zusammenspiel zwischen der Stadt und dem Verein empfinde.

Obwohl die Fußballabteilung derzeit weit über 250 Kinder und Jugendliche betreue und die Heranwachsenden so einen Großteil ihrer Freizeit auf dem Vereinsgelände verbringen, zeige sich die Stadt wenig kooperativ, sagte Rübenach. So habe sie beispielsweise den Transport eines Tores vom Sportplatz in Klein-Karben zu einem Sportplatz in Groß-Karben aus Kostengründen abgelehnt. „Dabei fahren die städtischen Lkw doch dauernd leer durch die Gegend“, schimpfte der scheidende Fußballvorsitzende. Ärger hätte das Rathaus im vergangenen Jahr auch wegen des Trainings der Jugendmannschaften auf dem Kunstrasenplatz gemacht, der von der Stadt vor knapp zwei Jahren für gut 100 000 Euro neu hergerichtet worden war. Darüber sei es auch zu heftigen Verstimmungen innerhalb des Vereins gekommen.

Als der Platz dann eines Tages verschlossen und die Schlösser ausgetauscht worden waren, hatte man ihm, Rübenach, Eigenmächtigkeiten vorgeworfen – auch von Seiten des Rathauses. Später stellte sich dann allerdings heraus, dass der Schlösseraustausch von Mitarbeitern des städtischen Bauhofs vollzogen wurde. Bis heute warte er nun auf eine Entschuldigung – und zwar sowohl vom Verein wie auch von der Stadt. „Wann kapieren die Politiker im Rathaus endlich“, klagte er die städtischen Politiker an, „dass wir mit unserem Breitensport echte Sozialarbeit machen und die Kinder so von den Straßen holen?“

Trotz des Ärgers wollte Rübenach dem Vorstand weiter erhalten bleiben und sich künftig um Spielersichtung und Sponsorensuche kümmern. Wenige Tage später bei der Mitgliederversammlung des Gesamtvereins trat er jedoch nach Vorwürfen aus dem KSV aus (siehe Bericht auf dieser Seite).