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Krnover Azubis zu Besuch – Lehrlinge aus Tschechien leben und arbeiten für drei Wochen in Karben und Bad Vilbel

Karben. 15 junge Auszubildende aus der tschechischen Partnerstadt Krnov werden drei Wochen lang in Karbener und Bad Vilbeler Betrieben als Praktikanten mitarbeiten. „Da Tschechien und Deutschland unterschiedliche Ausbildungssysteme haben, geht es bei diesem Austausch neben der Verbesserung von Sprachkenntnissen auch darum, die jeweils anderen Systeme kennen zu lernen und voneinander zu lernen“, sagt Fritz Amann.

Amann und Klaus-Peter Hampf vom Ausschuss Aus- und Weiterbildung des Karbener Gewerbevereins begrüßten gemeinsam mit Bürgermeister Roland Schulz und Sozialdezernent Jochen Schmitt (beide SPD) im Bürgerzentrum die tschechischen Auszubildenden, die mit der Bahn aus Krnov angereist sind. Zwei Wochen noch werden sie in 13 Betrieben als Praktikanten Einblicke in den hiesigen Arbeits- und Ausbildungsalltag bekommen. So werden sie unter anderem in Kindergärten, bei der Stadt Karben, in Restaurants und im Supermarkt Erfahrungen sammeln.

Die drei Frauen und zwölf Männer im Alter von 16 bis 18 Jahren besuchen die Berufsschule „Strední škola automobilní, mechanizace a podnikání“ in Krnov, eine weitere für das Gastgewerbe sowie eine Orgelbauschule. Sie alle absolvieren im Heimatland Ausbildungen in den Bereichen Automechatroniker, Holzverarbeitung, Koch und Dienstleistung.

Die aufgrund einer Verspätung 20-stündige Zugfahrt sei anstrengend gewesen, erzählt Daniela Kalová – Lehrerin, Betreuerin und Übersetzerin. Alle Jugendlichen sind gemeinsam im Berufsförderungswerk Frankfurt in Bad Vilbel untergebracht. Bereits seit zehn Jahren wird der Azubi-Austausch zwischen den Partnerstädten durchgeführt, organisiert von der Stadt Karben, dem Gewerbeverein Karben und der Berufsschule in Krnov sowie unterstützt vom europäischen Leonardo-da-Vinci-Programm. Auch Karbener Azubis waren schon in der tschechischen Partnerstadt. Durch die Erfahrungen in der fremden Kultur sollen Eigenverantwortlichkeit und Selbstvertrauen gestärkt werden, erläutert Amann. Die Auszubildenden werden im Praktikumsbetrieb Erfahrungen sammeln, an einer überbetrieblichen Ausbildung des Handwerks teilnehmen sowie eine Berufsschule kennenlernen. (kre)