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KSV siegt in Dortelweil – Zwei Tore von Nico Schad finden im Verbandsliga-Derby keine Anerkennung

Mehr als 500 Zuschauer sahen am Dortelweiler Nidda-Sportfeld zum Saisonauftakt der Verbandsliga Süd ein packendes Derby zwischen Meisterschaftsmitfavorit KSV Klein-Karben und Aufsteiger SC Dortelweil, in dem sich die Gäste letztlich knapp mit 2:1 durchsetzten.

Bad Vilbel/Karben. Dortelweils Stürmer Nico Schad hätte der große Derby-Held sein können: Zwei blitzsaubere Kopfballtore (40./58.) gelangen dem antrittsstarken Angreifer – seine Freude darüber währte aber jeweils nur Sekunden; denn beide Male hob der Schiedsrichter-Assistent die Fahne und der Referee verweigerte den Toren die Anerkennung.

Da haderte Dortelweils Co-Trainer Frank Ziegler: „Beide Situationen waren sehr knapp und beim zweiten Tor hat André Stoss meiner Meinung nach den Ball gar nicht nach vorne geflankt. Das war sehr unglücklich für uns.“ Aber Ziegler räumte auch ein, dass die Gäste vor allem im Mittelfeld spielerisch dominierten. Das lag insbesondere an Selim Aljusevic, der mit aufreizender Lässigkeit und technischer Eleganz das Karbener Spiel lenkte.

So geriet die Dortelweiler Abwehr um Trainer Markus Beierle (er spielte etwas überraschend im Abwehrzentrum für den beruflich verhinderten Selam Tekle) vor allem vor der Pause öfter in Schwierigkeiten. Und die beiden Karbener Tore entstanden aus sehenswerten Ballstafetten: Beim 0:1 schickte Ali El Fechtali Willy Eifler auf der rechten Außenbahn auf die Reise und dessen flache Hereingabe verwertete Kadir Fil (10.); in der 38. Minute lupfte Aljusevic den Ball rechts raus zu El Fechtali und dessen mustergültigen Rückpass verwertete Lukas Gärtner (Neuzugang aus Bad Vilbel) zum 2:1.

Zwischendurch hatten die Hausherren ausgeglichen, als der sonst eher blasse Neuzugang Advan Cakiqi einen Freistoß von der linken Strafraumkante ins kurze Eck in die Maschen setzte (19.). Die leidenschaftlich kämpfenden Dortelweiler (Ziegler: „Mit der Einstellung war ich hochzufrieden“) hatten vor dem Wechsel durch Schad (21.) und einen knackigen Volleyschuss von Stoss (45.) zwar auch weitere Gelegenheiten, aber auf der Gegenseite hätte Fil kurz vor dem Wechsel die Partie allein entscheiden können: Dreimal tauchte er frei vor dem guten Dortelweiler Keeper Rene Gübler auf, aber er brachte das Runde nicht ins Eckige: Zweimal schob er das Leder rechts am Tor vorbei (35./ 42.), einmal parierte Gübler glänzend (44.).

Nach dem Wechsel flaute die Partie etwas ab – man hatte fast den Eindruck, die Hausherren konnten nicht mehr und die Gäste wollten nicht mehr. Dennoch wäre in der 85. Minute fast noch der Ausgleich gefallen: Der eingewechselte Patrick Jung flankte auf den anderen Dortelweiler Joker Stefan Ljujic, doch der drosch den Ball aus sechs Metern über das Tor.

So blieb es beim 2:1-Auswärtssieg für den KSV. „Es war ein Arbeitssieg. Wir waren hochkonzentriert. Kompliment an Dortelweil, das auch stark gespielt hat“, resümierte ein zufriedener Karbener Trainer Thomas Biehrer nach dem Schlusspfiff.