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Kunst zum Ausleihen – Die Bad Vilbeler Artothek feiert ihren 15. Geburtstag – Werke vor Ort und im Internet aussuchen

Cornelia Weinheimer, Vorsitzende des Kunstvereins, und Herta Maria Reitz, Chefin der Artothek (beide links), feiern mit Künstlern und Gästen das tolle Projekt. Foto: Sänger
Cornelia Weinheimer, Vorsitzende des Kunstvereins, und Herta Maria Reitz, Chefin der Artothek (beide links), feiern mit Künstlern und Gästen das tolle Projekt. Foto: Sänger

Seit 15 Jahren betreibt der Kunstverein Bad Vilbel eine Artothek, in der Bilder der Künstler des Vereins ausgeliehen werden können. Das war Grund für den Verein, diesen Geburtstag im Kreis der Künstler, Besucher und Gäste mit einer Party am Freitagabend zu feiern.

Bad Vilbel. Kunst für alle – so lautete einst das Motto des 1996 gegründeten Kunstvereins. Gemeint war damit nicht nur das Kunstschaffen selbst. Sondern mit einbezogen sollten die Menschen sein, die die Werke „auch nachher betrachten“, so die damalige Vorsitzende Brigitte Reich. Die Kunst, ein Bildwerk zu lesen, sei das weitere Wesen der Sache. Wer diese Kunst nicht gelernt habe, der gehe mit offenen Augen blind durch die Welt.

Brücke zu Betrachter

Dies zu ändern, hat sich der Kunstverein auf die Leinwand geschrieben. Seit 15 Jahren löst der Verein diesen Anspruch mit seiner Artothek ein: Die Kunst zum Ausleihen. Ein besonderes Projekt, das neben den vielen Kursen in den verschiedenen Sparten zwischen den Künstlern, Betrachtern und Konsumenten eine wichtige Brückenfunktion eingenommen hat.

Für Cornelia Weinheimer, Vorsitzende des heute 450 Mitglieder zählenden Kunstvereins, ist das „kleine Jubiläum der Artothek eine große Erfolgsgeschichte“. Begonnen hat das Ganze 1999 in einem Raum im Heilsberger City Hotel. Heute hält die Artothek in den Räumen der Kunstschule in der Frankfurter Straße 75 einen Fundus mit rund 300 Bildwerken zur Ausleihe vor. Betreut wird die „etwas andere Galerie“ von Herta-Maria Reitz.

60 Bilder unterwegs

„Etwa 60 Bilder sind zurzeit „unterwegs“, sagt Reitz – was den Erfolg des Projektes unterstreiche. Ausgeliehen werden ausschließlich Originale, die von den Künstlern des Vereins zur Verfügung gestellt werden. Neben Zeichnungen können Fotografien, Kollagen, Aquarelle, Öl- und Acrylbilder in unterschiedlichen Formaten ausgeliehen werden. Die Gebühr beträgt für drei Monate einschließlich Versicherung 20 Euro und wird bei einem Kauf angerechnet.

Ein Museum oder eine gewerbliche Galerie ist die Artothek nicht. „Wir verleihen Kunst wie eine Bücherei Bücher verleiht“ sagt Reitz, doch mit dem Unterschied der Ehrenamtlichkeit. Demnach werden auch keine Gewinne erwirtschaftet. Es hat sich ein fester Interessentenkreis in Bad Vilbel und Umgebung gebildet: Leute, die zu einem Event entsprechendes Flair an den Wänden suchen, Geschäftsleute, die ihre Räumlichkeiten mit repräsentativer Kunst aufwerten wollen, oder private Kunden, die mit neuen Bildwerken zeitweise ihr Heim schmücken wollen. Die Bestände der Artothek werden kontinuierlich erweitert. „Damit fördern wir die Kunst und die Künstler in unserer Region“, sagt Reitz. Nach Absprache können die Werke in der Kunstschule besichtigt werden. Auch über das Internet sind sie in einer virtuellen Galerie (www.kunstverein-badvilbel.de) zu sehen – und live während des Weihnachtsmarktes in der Galerie der Alten Mühle.

Die Artothek ist unter Telefon (0 61 01) 83040 und 58 00 82 erreichbar.