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Läufer erobern die Straßen – Strecken zwischen 300 Metern und Halbmarathon beim 19. Karbener Stadtlauf zur Auswahl

Karben. Auf der Rathausstraße hält Herbert Held kurz inne. Zum Luft holen. Bevor ihm die Luft ausgeht? Der Seligenstädter lacht. Für ihn bedeutet der 19. Karbener Stadtlauf, in Kombination mit dem DAK-Cup, keine sonderlich große Anstrengung. Spaß haben und nicht der letzte werden, sind die Ziele, die sich der 70-jährige Läufer während der Veranstaltung des Kultur-und Sportvereins (KSV) gesetzt hat.

Mit der Startnummer 276 ging er am Sonntag für die Zehn-Kilometer-Strecke an den Start. Für Held eine Aufwärmübung. 2008 hat er bereits 25 Läufe absolviert, wie den Malta-Marathon, in fünf Stunden und 20 Minuten. Auch Ingo Gräf nimmt bereits zum zweiten Mal am Stadtlauf teil. „Fitness und der Spaß an der Sache sind für mich wichtiger als das Ergebnis“, sagt er. Sein Lampenfieber bekämpfte er im Gespräch mit Radfahrer Klaus Harmel, einem Bekannten, der in Karben nach einer 80 Kilometer Tour auf dem Fahrrad als Vorbereitung für den Ironman 2009 mal kurz vorbei schaute.

37 Minuten vor dem offiziellen Start für den Halbmarathon und die Zehn-Kilometer-Strecke wärmen sich die meisten Läufer noch auf. Da gilt es Runden zu drehen, um die Muskeln zu lockern. Antje Krause vom Ultra-Sport-Club Marburg kennt kein Lampenfieber. Vorbereitet hat sie sich nicht. „Da ich diverse Marathons laufe, denke ich, dass ich die Zehn-Kilometer-Strecke in 41 Minuten zurücklegen werde“, sagte sie. Gitta Müller hat sich in die Zuschauerrolle begeben. Sie trainiert beim TSG Eppstein und wäre gerne gelaufen. Eine Erkältung machte ihr einen Strich durch die Rechnung. „Ich drücke für meinen Freund Thomas Paul und meinen Vereinskollegen Rainer Ickstadt die Daumen“, erklärte Müller mit Blick auf das Startbanner in der Uhlandstraße. Dort versammelten sich immer mehr Läufer. Über 600 Sportler hatten sich dieses Jahr zum Stadtlauf angemeldet. „Das ist neuer Rekord. Im vergangenen Jahr waren es 504 Läufer“, informierte Ute Birkmeyer, vom Organisationsteam des Stadtlaufs. Die hohen Teilnehmerzahlen führt sie nicht zuletzt auf die erstmalige Zeitmessung mit Bib-chip zurück. Dabei ist ein so genannter Transponder in der Startnummer des Läufers integriert, der Startnummer und die sekundengenaue Zeit erfasst.

Den Startschuss gab Schirmherr und Bürgermeister Roland Schulz (SPD). Den Stadtlauf wertete er als „unglaublich tolles Sportereignis für Karben“. Auf der Teilnehmerliste fanden sich Eintragungen von Läufern aus Bad Wildungen, Seligenstadt, Flensburg und Darmstadt. Gaetano Zuppieri hatte sich unter dem Vereinsnamen Esteri Napoli (Neapel) eingetragen.

Für Erwachsene sowie für Jugendliche war es auch möglich, eine Strecke von nur drei Kilometern zu laufen. Sieben- bis Zwölfjährige konnten einen Kilometer bewältigen. Fünf- bis siebenjährige Läufer hatten beim Bambini-Lauf eine Strecke von 300 Metern zu absolvieren. Rund 80 Helfer des KSV waren im Einsatz, davon zehn im Wettkampfbüro. Alexander Hempel leistete gute Arbeit als Streckenmoderator. Der Arbeiter Samariter Bund stand zur Verfügung, um im Ernstfall Erste Hilfe zu leisten. Präsenz vor Ort zeigte die DAK, die sich als Gesundheitspartner des Hessischen Leichtathletikverbandes präsentierte. DAK-Versicherte erhielten pro Lauf 500 Bonuspunkte.