Veröffentlicht am

Leihräder wieder eingesammelt

Anbieter Byke zieht sich überraschend aus Bad Vilbel und Karben

Byke-Räder: Erst standen sie überall – wie hier in Dortelweil – plötzlich nirgends mehr. Foto: Rinkart
Byke-Räder: Erst standen sie überall – wie hier in Dortelweil – plötzlich nirgends mehr. Foto: Rinkart

Das Unternehmen Byke wollte ein Leihfahrradsystem aufbauen und platzierte knallig blau-gelbe Räder in Karben und Bad Vilbel. Jetzt kam überraschend das Aus.

Karben/Bad Vilbel. Unerwartete Post traf kürzlich in den Rathäusern der beiden Südwetterau-Städte ein. Absender: Die Firma Byke Mobility GmbH. Der Inhalt: Rückzug aller Fahrräder aus den Stadtgebieten und Ende des Modellprojektes.

Dabei war das Fahrrad-Verleihsystem im Januar in Bad Vilbel und im April in Karben groß publiziert gestartet worden. 50 der Fahrräder für das Bike-Sharing hatte Byke Mobility in Bad Vilbel verteilt. Zum offiziellen Start hatten sich sogar die beiden Geschäftsführer Julia Boss und Martin Voss in die Festspielstadt begeben.

Weniger Autoverkehr

Drei Monate später tauchten die ersten Leihräder in der Nachbarstadt Karben auf, offenbar ausgeliehen in Bad Vilbel. Und so startete die Byke GmbH im April mit 15 Rädern in Karben. Das passte ins Konzept der Verantwortlichen, denn sie versuchen den überbordenden innerörtlichen Autoverkehr zurückzudrängen und die Karbener zum Fahradfahren zu bewegen. Dazu wurde die Aktion „Karben steigt aufs Rad“ gestartet. So ist es kein Wunder, dass die Rathausspitze noch im April für das Modell warb. Ähnlich war es in Bad Vilbel, wo der Erste Stadtrat und Verkehrsdezernent Sebastian Wysocki (CDU) lobende Worte für das Projekt des Berliner Start-Up fand. Doch nach einem halben Jahr in Bad Vilbel und einem Vierteljahr in Karben ist Schluss. Auch aus anderen Standorten im Rhein-Main-Gebiet zog man die blau-gelben Räder zurück. Laut der Briefe, die in den Rathäusern eingingen, seien wirtschaftliche Gründe dafür ausschlaggebend.

Auf Facebook begründet das Unternehmen den Schritt damit, dass im Vergleich zu Frankfurt die Nutzungszahlen zu niedrig, die Service- und Wartungskosten zu hoch seien, ebenso die Vandalismusrate.

„Aus kaufmännischen Gründen“ habe man die Versuche eingestellt. Man konzentriere sich nur noch auf die Metropolen. (pe)