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Lob: Mut zu Kultur – Ministerin Kühne-Hörmann: Nur wer in Zukunft investiert, profitiert

Als beispielhaft bezeichnete Eva Kühne-Hörmann (CDU), Hessens Ministerin für Wissenschaft und Kunst, die Bad Vilbeler Investitionen in die Mediathek. Beim Neujahrsempfang der Union warb sie für Forschung und Kultur als zukunftsträchtige Standortfaktoren.

Bad Vilbel. Nicht in der großen Turnhalle, sondern einem abgeteilten Raum wirkte der CDU-Neujahrsempfang diesmal kleiner, trotz knapp 250 Gästen. Auch der Freitagstermin war neu – und die gute Idee, statt lauter Kapellenmusik zu Beginn romantische Balladen zwischen die Reden zu streuen, mit denen Sängerin Stanja mit souligem Timbre dem Abend eine erfrischend moderne Note gab. Was gut zur Botschaft der Gastrednerin passte.

„Ein tolles Projekt!“

Eva Kühne-Hörmann bekannte, sie sei „gerne nach Bad Vilbel gekommen – heute mal ohne Scheck“ – wie zuletzt mit den 395 000 Euro für die Innenausstattung der neuen Mediathek. „Ein tolles Projekt!“, fand sie, das zur Aufgabe ihres Ressorts passe, in Bildung zu investieren. Wo andere Kommunen, die unter den finanziellen Rettungsschirm des Landes schlüpfen wollten, „als erstes ihre kulturellen Einrichtungen dem Land überlassen wollen“, da steuere Bad Vilbel gegen, „weil es den Standort attraktiver macht“. Kühne-Hörmann lobte die „mutige“ städtische Politik, „da können sich andere Kommunen ein Stückchen abschneiden.“

Kühne-Hörmann lobte auch die Burgfestspiele, nicht nur wegen der hohen Zuschauerzahlen, sondern auch wegen des Muts zu eigenen Inszenierungen und dafür, authentische Orte wie die Wasserburg damit zu beleben. Insgesamt gingen die Leute jetzt wieder mehr in Theater und Kino – „statt eines Kurzurlaubs.“

Investieren lohne sich auch in der Wissenschaft. Das Land habe den Hochschuletat in der CDU-Regierungszeit „fast verdoppelt“, über 300 Millionen Euro flössen in zusätzliche Studienplätze. Das habe zur Folge, dass das Land Hessen im Unterschied zu anderen Ländern keinen Fachkräftemangel habe, weil viele Studierende im Berufsleben hier blieben und Steuern zahlten. Auch für die Forschung hatte die Ministerin ein Vorzeigebeispiel aus Bad Vilbel parat. Die Firma Cognidata kooperiere mit der Uni Marburg und Bombardier für ein Software-Projekt, das computergesteuerte Produktionsprozesse so aufteile und optimiere, dass bei Störungen nicht gleich die ganze Produktion unterbrochen werden müsse. Das sei eines von 160 Kooperationsmodellen in Hessen, das weltweit innovativ sein könne.

Der Forschungsetat sei aber kein Selbstzweck, deswegen habe sie die Wissenschaftsoffensive Hessen gestartet, sagte die Ministerin. Zuvor hatte sie gedroht, es gebe keine Förderbescheide mehr, wenn die Forscher ihre Erkenntnisse nicht der Öffentlichkeit plausibel machen könnten. Das zeige, dass man hierzulande nicht gerne über Erfolge rede. Nachdem die Wissenschaftler sich im Präsentieren übten, staunten selbst deren Kollegen: sie hätten das jetzt erstmals auch verstanden.

Zum anstehenden Bundestagswahlkampf meinte Kühne-Hörmann, die Stimmung sei gut, „es kann aber noch viel passieren“. Merkel sei auch international so geachtet, „weil sie Kurs hält mit Rückgrat“. Und Peer Steinbrück sei derzeit ihr bester Wahlhelfer.

Große Entwicklungen

Als Gastgeber wies CDU-Vorsitzender Tobias Utter auf 2013 als Jahr der großen Entwicklungen hin: die Neue Mitte und die Mediathek würden eröffnet, die Weichen für den Quellenpark und das Kombibad gestellt. Ein Lob gebühre vor allem dem vielfältigen Engagement in den Vereinen. Der neu eingeführte Ehrensold für die Feuerwehr sei eine Anerkennung dafür. Die Entwicklung der Innenstadt schaffe ein „neues, zukunftsweisendes Ambiente“, sagte Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU). Wäre es nach RotGrün in Stadt und Land gegangen, hätte es weder die Mediathek, noch die Europäische Schule, die Nordumgehung oder die Kunstrasenplätze in allen Stadtteilen gegeben.