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Macht Mobilfunk krank? – Kritiker organisieren eigene Info-Veranstaltung

Karben. Die Gegner des neuen Groß-Karbener Mobilfunkmastes wollen mit einer eigenen Veranstaltung über die Folgen von Mobilfunkstrahlung informieren. Das teilt die „Aktion strahlungsarm Lernen und Leben in Karben“ mit. Die Aktion kündigt ihren Info-Abend für Donnerstag, 30. August, als „Ausgleichsveranstaltung“ zu einem Info-Abend der Stadt Karben an, sagt Initiatorin Jutta Handstein. Die Stadt hatte für Dienstagabend (nach Redaktionsschluss) eine Info-Veranstaltung über die möglichen Gefahren von Mobilfunkstrahlung organisiert – nicht zuletzt auf Handsteins Drängen.

Sie aber ist mit den eingeladenen Experten nicht einverstanden: „Die städtische Veranstaltung mit zwei mobilfunkfreundlichen und keinem kritischen Experten passt in das bisherige Prinzip von Politik und Wirtschaft, die schon eingetretenen Erkrankungen und Wirkungen als nicht glaubwürdig hinzustellen“, so ihre Kritik.

Für die eigene Veranstaltung hat sich die Aktion die BUND-Ortsgruppe als Partner ausgesucht. Referent soll Matthias Engelbrecht sein, Pfarrer und Umweltbeauftragter des Dekanats Alzey. „Er informiert kenntnisreich zu den gesundheitlichen Gefahren durch gepulste Mikrowellen“, sagt Jutta Handstein.

Grund für die Ängste der Bürger ist der im März in Betrieb gegangene UMTS-Sendemast oberhalb des Stadions an der Waldhohl – „in nur 110 Metern Entfernung zu Klassenräumen der Schumacher-Schule“, wie Handstein betont. Während sie und ihre Mitstreiter überzeugt sind, dass im Nahradius solcher Anlagen sich bei Menschen gesundheitliche Beschwerden häufen, ist sich die weltweite Forschung laut Weltgesundheitsorganisation WHO uneins, ob Mobilfunkstrahlung für Menschen schädlich ist.

Jedenfalls fordert die „Aktion strahlungsarm Lernen“ Anwohner, Schüler und Lehrer im Umfeld des UMTS-Sendemastes an der Waldhohl auf, ihre Blutwerte feststellen zu lassen. Schüler und Lehrer der Kurt-Schumacher-Schule, die wegen eines Klassenraumwechsels in den „Neubau“ der Schule umzögen – der dem Sendemast am nächsten ist –, könnten ein großes Blutbild auch jetzt noch bei ihrem Arzt erstellen lassen. Damit könnten die Veränderungen, die durch die Mobilfunk-Dauerbestrahlung entstünden, dokumentiert und „eventuell zu Rechtszwecken“ eingesetzt werden. (den/hah)