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Marktplatz im Zentrum-Gesamtkonzept für die Stadtmitte soll die Einkaufsareale verknüpfen

Karben. Gesichtslos. Ohne Zentrum. Schlafstadt. Ob gerecht oder nicht: Über Karbens Gesamterscheinung halten sich kritische Stimmen hartnäckig. In den 40 Jahren ihres Bestehens hat die Kommune keinen Charakter als Stadt entwickelt.

„Wir brauchen ein städteplanerisches Gesamtkonzept“, findet Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Das will Rahn nun anpacken. Das Friedberger Architekturbüro Frielinghaus erarbeitet gerade die Grundlagen.

Diese will Rahn mit den Bürgern diskutieren – nach „positiven Erfahrungen“ aus der Schwimmbadplanung. Das soll aber erst nach der Kommunalwahl geschehen. Am Ende soll das Parlament die Richtschnur für die künftige Entwicklung beschließen.

„Wir müssen an das Gesamtaussehen der Stadt denken“, erklärt Rahn. „Was wir auf den Weg bringen, prägt die Stadt für 50 Jahre und mehr.“ Man müsse „Fehler wie Subway“ künftig vermeiden. Die Bebauung dort ist das bisher konkreteste Projekt, geplant als Krnover Platz. Mehrfach bereits gab es Interessenten, doch alles zerschlug sich. „Das sah alles schön aus“, räumt der Bürgermeister ein, „nur niemand wollte es bauen.“

Nun macht die Stadt einen neuen Anlauf. Vier Konzepte will sich die Stadtregierung vorlegen lassen. Die Investoren schlagen drei- und viergeschossige Bauten vor, Geschäfte unten, Büros, Praxen und Wohnungen oben vor – das bleibt wie bisher.

Doch die neuen Konzepte beschränken sich nicht mehr auf die Brachfläche im Baugebiet. „Wir müssen von der Nidda bis zum Bahnhof denken“, sagt Rahn, greift damit dem Gesamtkonzept vor. Schließlich solle das gesamte Gebiet attraktiver werden, damit die Karbener dort gern hinkommen zum Einkaufen und Erholen. Vor allem will sich die Stadt den Krnover Platz schenken.

Stattdessen: Architekt Frielinghaus schlägt vor, dass der nördlichen Teil des als Parkplatz genutzten Rathausplatzes zum Marktplatz wird. Mit Außengastronomie und Wochenmarkt könne ein lebendiger Treffpunkt entstehen. Die Geschäfte rundherum werte das auch auf. Die Lösung gefällt Rahn, denn die Invest-Kosten für die Stadt wären gering, und es macht das Bauareal am Subway größer und für Investoren besser nutzbar. Breite, gepflasterte Fußwege sollen eine Verbindung vom Rathausplatz zur Ladenzeile an der Bahnhofstraße, zum City- und Selzerbrunnen Center bieten. Die Läden bis zum Hotel will Stadtrat Otmar Stein im Erdgeschoss zur Straße hin vergrößern. „Das muss eine schöne Straßenzeile zum Einkaufen und Flanieren werden“. (den)