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Markttag in der Burg – Mittelalterflair beim verregneten Lieselfest in Roggau zog viele Leute an

Karben. Bereits am Vorabend erklangen am Lagerfeuer zum Auftakt der zweijährlich stattfindenden Festivität zu Ehren der wohltätigen Edelfrau aus dem Geschlecht der Ritter von Carben am Lagerfeuer die „frechen Lieder“ des Barden Michael aus Fulda.

„Ich bin optimistisch“, sagt Ulla Becker, die Vorsitzende des Veranstalters, dem Heimat- und Kulturverein (Heku) Burg-Gräfenrode, mit Blick gen Himmel. „Für alle elf Marktstände haben wir in diesem Jahr Anbieter gewinnen können“, freut sie sich und blickt in die Runde der Filz-Verkäufer, Imker, Gemüsehändler und Strumpf-Stricker. Sie zwinkert der Kräuterhexe mit ihren vielen Elixieren zu.

In der Tat ist für jeden etwas dabei: Schumacher Sven präsentiert unterm Zelt hockend die Kunst des Lederschuh-Nähens, unter dem Dach der Filz-Anbieter können die Kinder eigene Kreationen basteln, am Stand von Heku-Vorstandsmitglied Adam Bartus erprobt die siebenjährige Luise ihre Schnelligkeit an der Walnuss-Knack-Maschine. „Besonders freue ich mich aber auf die Edelsteinsuche“, erzählt das Mädchen mit leuchtenden Augen.

Dann schneidet sie erst einmal unter Anleitung des Wikinger-Experten ein Lederläppchen zum Schatzsäckchen zu. Während an anderer Stelle die Truhe im Sand vergraben wird, schauen die Besucher beim Korbflechten zu, staunen über die Fertigkeit des Schmieds oder lassen sich Schmalzbrote, dunkles Bier und Met, Gegrilltes, Gulaschsuppe, Quarkbällchen und Kuchen munden.

Die Freie Ritterschaft Friedberg und ihre Niddataler Kollegen – jeweils mit sieben Mitgliedern zum bunten Treiben angereist – besprechen derweil ihren feierlichen Einzug in die Oberburg. „Wir haben hier unser Lager aufgebaut“, zeigt Bertold von Liebesberg lächelnd, während die Regentropfen von der Plane perlen. „Unsere wetterfesten Zelte sind mit ganz vielen gemütlichen Fellen ausgelegt“, schmunzelt er und zwinkert keck: „Man muss sich nur zu helfen wissen!“ Bei Schwertkampf, Pony- und Eselreiten für die Kinder, mittelalterlichem Gesang und einer abschließenden Feuerspucker-Show ließen die Roggauer freudig ihr nunmehr drittes Fest zu Ehren der Edeldame ausklingen.