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Musical über Drama der Kreuzigung – VilbelCanto wirkt wieder bei den Burgfestspielen mit

Bad Vilbel. Zwei Mal „Evita“ und nun „Jesus Christ Superstar“ zum ersten Mal in der Burg – eigentlich wollte Chorleiter Benedikt Bach ja mit VilbelCanto, dem inzwischen zwölf Jahre alten Erwachsenenchor der Musikschule, Brahms, Mendelssohn, Reger und ein Zeitgenössisches erarbeiten. Und auch an eine Konzertreise war gedacht. Geduldige Probenarbeit, Stimmbildung, gelegentlich ein Konzert, „wir wollen über den Vilbeler Berg kommen“ – so hat der 44-Jährige die künftige Arbeit noch in einer Festschrift definiert. Und jetzt das! Die 44 Sängerinnen und Sänger haben sich erneut für die Burg-Festspiele begeistern lassen. Stille Probenroutine ade.

Der Hippieknüller des Andrew Lloyd Webber wird von Mitte Juni bis Anfang September rund 30 Mal gespielt – und jeweils 20 Sängern sollen das Musikdrama um die Kreuzigung Christi als Volk, Boys und Girls bekränzen. Das ist aus dem Fundus von 44 Chormitgliedern nicht ohne fremde Hilfe zu schaffen, begabte Frauen, auch Tenöre und Bässe konnten fürs Mitmachen begeistert werden. Die holde Männlichkeit bringt die zwölf Apostel auf die Beine und es mangelt auch gar nicht an zwei furchterregenden Henkersknechten. Und bei den vielen „Offizieren“ müssen die anderen Sänger mächtig aufdrehen, um sich zu behaupten.

Benedikt Bach hat schon seit April alle Hände voll zu tun diesen bedeutsam angewachsenen Chor auf das in Deutschland meist gespielte Musical einzuschwören. Ein gewaltiger Probenaufwand ist erforderlich. Es bleibt nicht bei einer Probe pro Woche. Seit April wird montags und mittwochs je zwei Stunden geübt, im Mai drei oder gar vier Mal die Woche. Benedikt Bach, Gründer, Dirigent und Lehrmeister des VilbelCanto, behält seinen Chor noch im Auge, während der das gesanglich Gelernte nun unter der Regie von Egon Baumgarten auch in bewegte Bilder umzusetzen versucht. Soviel Bühnenpräsenz, so viele rasend schnelle Kostümwechsel wie hier waren bei Webbers „Evita“ vor zwei und drei Jahren nicht erforderlich.

Benedikt Bach hat als junger Mann nicht lange gezögert mit dem Entschluss, Musik zu studieren. In Mannheim hat er sich auf die Fächer Orchestermusik und Musikpädagogik eingeschrieben. Jörg Heyer holt ihn 1992 an die Bad Vilbeler Musikschule und vertraut ihm eine Geigenklasse an. 1995 beauftragt ihn die neue Musikschulleiterin Juliane Zollmann mit der Gründung des Chors.

Musical-Aufführungen mit Jesus Christ Superstar in der Burg: Generalprobe am Dienstag, 12. Juni, 20.15 Uhr; Premiere am Mittwoch, 13. Juni, 20.15 Uhr. Weitere Vorstellungen: Donnerstag und Freitag, jeweils 20.15 Uhr.