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Nun wird gemeinsam geblitzt – Bad Vilbel und Karben nutzen neues Gerät zur Verkehrsüberwachung

Karben/Bad Vilbel. „Wir machen das für die Bürger“, betont Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) bei der Vorstellung der neuen Geräte. In vielen Gesprächen seien von Anwohnern und Eltern immer wieder Geschwindigkeitskontrollen gewünscht worden. Mit den bisherigen beiden mobilen Messgeräten war das in Bad Vilbel nicht immer möglich, erläutert Ordnungspolizist Klaus Zeller. Die sind 20 Jahre alt und benötigen eine gerade Messstrecke von 30 Metern.

Die Digitaltechnik braucht hingegen nur 50 Zentimeter – die Breite eines Messgerätes. Sie kann nicht nur in Engstellen eingesetzt werden, sondern auch noch bis zu fünf Fahrspuren erfassen. In beide Richtungen übrigens, weswegen künftig auch Motorradfahrer aufpassen müssen. „Die sind bisher durchgerutscht“, sagt der Leiter der Karbener Verkehrsbehörde, Uwe Axtmann – weil sie vorne kein Nummernschild haben. Er freut sich, dass künftig auch in Gefahrenzonen wie der S-Kurve vor dem Jukuz, in der scharfen Kurve Richtung Heldenbergen und im Kreuzungsbereich an der Ortsausfahrt Richtung Ober-Erlenbach (Knoten 0) gemessen werden kann. In Bad Vilbel soll das Messgerät vor der Stadtschule in der Bergstraße und in der Gronauer Hauptstraße eingesetzt werden – Orte, wo bislang nur bedingt gemessen werden konnte. In Bad Vilbel ersetzt das neue Gerät bis Jahresende die zwei 20 Jahre alten Blitzer. Zwei weitere stationäre Blitzgeräte stehen am Massenheimer Ortseingang aus Richtung Nieder-Erlenbach und in der Theodor-Heuss-Straße beim Tunnel. Mit der Anschaffung der Messgeräte samt Fahrzeug für 167 000 Euro soll die interkommunale Zusammenarbeit verstärkt werden. Bislang, beim Standesamt und der Personalabrechnung, sei sie „sehr gut und reibungslos“ verlaufen, so Stöhr. Es gebe Gespräche über den weiteren Ausbau, sagt Karbens Bürgermeister Guido Rahn (CDU).

Für die Messung wurde im Mai ein gemeinsamer Ordnungsbehördenbezirk gegründet. So können die je zwei Karbener und Vilbeler Ordnungspolizisten auch gemeinsame Einsätze starten. Das Gerät ES 3.0 der Firma ESO GmbH funktioniert als Lichtschranke. Es verfügt über fünf nebeneinander liegende Messsensoren, die den Helligkeitsunterschied beim Durchfahren der Messlinie erfassen.

Wenn Fahrzeuge die voreingestellte Geschwindigkeit überschreiten, sendet das Gerät ein Signal an eine Fotoeinrichtung. Im Gegensatz zu den alten Nassrollenfilmen können die Bildeinstellungen per Digitaltechnik vor Ort optimiert werden, so Zeller. Früher konnte man erst hinterhersehen, ob die Bilder scharf sind. Aber es gibt auch Hürden. Die Bilder werden als Rohdaten verschlüsselt. Der USB-Stick zur Übertragung muss geeicht werden. (dd)