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Ohne Leine am Niddaradweg

Schmal und gefährlich? Der Niddaradweg beschäftigt wieder einmal Karbens Stadtverordnete. Foto: Patrick Eickhoff
Schmal und gefährlich? Der Niddaradweg beschäftigt wieder einmal Karbens Stadtverordnete. Foto: Patrick Eickhoff

Karben. Spaziergänger, Radfahrer, Hunde. Auf den Radwegen an der Nidda ist gerade am Wochenende immer viel los. Dabei komme es durchaus zu gefährlichen Situationen, wie Jannik Schmitt (Grüne) in der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend berichtete. Er brachte den Antrag seiner Partei ein, einen Leinenpflicht am Niddaradweg einzuführen.
Begründung: Die schlechte Verkehrssicherheit. Schmitt selbst habe es erlebt, wie er auf dem Rad einem Hund nicht mehr ausweichen konnte und gestürzt ist. »Beinaheunfälle sind häufig.« Die Frequentierung sei sehr stark, das Nichtanleinen des Hundes dadurch sehr gefährlich. Dadurch leide auch die Attraktivität des Radwegs als Verkehrsweg.
Argumente, die Bürgermeister Guido Rahn (CDU) nicht alle unterschreiben wollte. »Da bin ich anderer Meinung.« Auf dem Radweg seien viele Gruppen unterwegs. Radfahrer, Spaziergänger, Gassigeher samt Hund, aber auch ältere Menschen mit Rollatoren. Es müsse nicht alles so geregelt sein, dass der Radfahrer mit 30 Kilometern pro Stunde den Weg nutzen könne. Das würde Ältere genauso abschrecken. »Vielleicht kann der Radfahrer auch langsamer fahren. Die Leine stellt auch ein Risiko dar.«
CDU-Fraktionschef Mario Beck empfand das Lösungsmittel Leinenpflicht als »nicht probat«. Unfälle könnten trotzdem passieren. Man müsse da auch an den Verstand aller appellieren. Wichtig sei auch, auf der anderen Niddaseite den Ausbau der Wege voranzutreiben. »Das könnte für Entlastung sorgen.«
SPD: Niddaradweg
ist Schwerpunkt

SPD-Fraktionschef Thomas Görlich sagte: »Es wird doch aber deutlich, dass es sich um einen Schwerpunkt handelt. Dafür müssen wir eine Lösung erarbeiten.« Das Thema komme schließlich immer wieder auf den Tisch. »Immer den Appell an den Menschenverstand auszurufen, halte ich nicht für richtig. Wir sollten in einer Gruppe gemeinsam daran arbeiten.«
Bürgermeister Rahn entgegnete, dass dies alles schon passiert sei. »Wir haben alle Themen durch. Schilder, Leinenpflicht. Die nächste Lösung ist ein Fußweg auf der anderen Seite. Ob so eine Gruppe jetzt viel Neues erarbeitet, wage ich zu bezweifeln.«
Markus Dreßler (Grüne) stellte fest, dass ohne diese Leinenpflicht ein echtes »Wirrwarr« entstehen würde. »In Richtung Wald gilt sie. An der Nidda nicht. In der Brut- und Setzzeit gibt’s dann auch wieder Regeln.« Das sei keine vernünftige Lösung.
Bei Zustimmung der Grünen und Ablehnung von CDU, SPD; FW, FDP und AfD – die Linke war nicht anwesend – wurde der Antrag schließlich abgelehnt. Von Patrick Eickhoff