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Per Kita-App kommunizieren

Bald in jeder Kita-Gruppe zu finden: Die Stadt Karben investiert in die Digitalisierung der Kinderbetreuung und schafft insgesamt 51 Tablets an, damit die neue Kita-App von den Erziehern benutzt werden kann. Foto: Imago/Zoonar
Bald in jeder Kita-Gruppe zu finden: Die Stadt Karben investiert in die Digitalisierung der Kinderbetreuung und schafft insgesamt 51 Tablets an, damit die neue Kita-App von den Erziehern benutzt werden kann. Foto: Imago/Zoonar

Karben. Die Kitas in Karben sollen
im digitalen Zeitalter ankommen. Mit einer neuen Kita-App und der dazugehörigen und nötigen technischen Ausstattung soll in Zukunft die Kommunikationen in den Betreuungseinrichtungen deutlich verbessert werden.
Die Digitalisierung der Behörden und Kommunen ist spätestens seit der Corona-Pandemie ein Thema, das im Fokus steht. Nun möchte die Stadt Karben dies im Bereich der Kinderbetreuung voranbringen. Die Lösung hierfür: Eine App für alle Kindergärten und Kitas in der Stadt. Die wichtigste Funktion dieser neuen App stellt die Kommunikation dar. »Die Erzieher können mit den Eltern kommunizieren und die Kita-Leitungen wiederum mit den Mitarbeitern der Stadt«, erklärt Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Aktuell laufe die interne Kommunikation noch mit Zetteln oder E-Mails an die Leiterinnen oder Leiter der Einrichtung ab. Dies sei aber nicht mehr zeitgemäß, wie der Rathauschef selbst zugibt.
Alles auf einem Blick
an einem Ort

Auch für die Eltern wird sich die Kommunikation verändern. Vorbei sind die Zeiten mit der Verständigung in WhatsApp-Gruppen. Zu einem solle damit verhindert werden, dass durch einen hohen Nachrichtenaustausch in der Gruppe wichtige Neuigkeiten untergehen, aber auch, dass das Kommentieren von Entscheidungen unterdrückt werde. »Es ist keine Hilfe, wenn wir mitteilen, dass eine Kindergruppe später anfängt oder entfällt und dazu dann 40 Nachrichten geschrieben werden«, sagt Rahn.
Mit der neuen App erhalten alle Eltern die Information, die sie auch brauchen. Auch könne mit der neuen Software jedes Elternteil individuell und ganz ohne Telefonnummer kontaktiert werden, falls beispielsweise das Kind aufgrund einer Krankheit abgeholt werden müsse. Die neue Software stelle dabei sicher, dass jeder Kontakt unter den strengen Richtlinien des Datenschutzes geschehe.
Ein Tablet für
jede Kita-Gruppe

»Mit dieser App haben wir eine All-in-one-Servicelösung geschaffen«, sagt Rahn. Die Software habe die Stadt eingekauft und werde bereits in anderen Städten und Kommunen erfolgreich eingesetzt. Rahn: »Wir haben sichergestellt, dass wir etwas gekauft haben, das auch funktioniert.« Damit das neue Programm aber auch im Kita-Alltag ohne Hürden und routinemäßig eingesetzt werden könne, werde die Stadt auch in die entsprechende Hardware investieren. Jede Kita-Gruppe wird ab Einführung der neuen App ein Tablet erhalten. »Das heißt, dass wir jetzt 51 neue Geräte kaufen werden«, sagt Rahn. Damit gewährleiste man, dass jeder Erzieher mit den Eltern in Kontakt treten könne, falls sie über Neuigkeiten in der Kita informiert werden müssen. Ein erfreulicher Nebeneffekt: Die Geräte können auch in die Pädagogik implementiert werden. »Wenn die Kinder draußen sind und eine Blume finden, kann der Erzieher genauer erklären, um was für eine Pflanze es sich hier handelt«, sagt Rahn.
Ebenfalls habe die Stadt eine Bestandsaufnahme aller EDV-Geräte, wie beispielsweise Drucker, vorgenommen. Das Ziel sei es, die komplette EDV-Ausrüstung innerhalb von zwölf Monaten zu modernisieren.
Hierzu gehöre auch der Anschluss der Kitas mit einer Glasfaserleitung und dem Zugriff auf das WLAN-Netzwerk in allen Räumen einer Kita. Während der Glasfaseranschluss der Kitas im Zuge des allgemeinen Ausbau durch die Firma »Yplay« vonstatten gehe, müsse am Zugang zum WLAN noch gearbeitet werden.
Auf die Frage, wie viel Prozent der Räume in den Karbener Kitas über einen Zugriff verfügen, antwortet Bürgermeister Rahn knapp: »Sehr wenige.« Darauf habe bisher kein Fokus gelegen. »Wofür brauche ich WLAN, wenn ich teilweise nicht mal einen Computer habe?«, sagt Rahn.
Unter dem Strich werde die Stadt für diese Digitalisierungsoffensive rund 100 000 Euro zahlen müssen. Doch dann seien die Kitas in Karben im digitalen Zeitalter angekommen. Von Patryk Kubocz