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Pläne für den Boom – Europäische Schule Rhein-Main wächst – Baugenehmigung erhalten

Die Europäische Schule Rhein-Main (ESRM) im Bad Vilbeler Stadtteil Dortelweil ist ein Erfolgsprojekt. Denn die Zahl der Schüler steigt kontinuierlich. Deshalb steht nun eine Erweiterung an.

Bad Vilbel. Zurzeit besuchen 420 Schüler, die aus 23 Nationen kommen, die Klassen eins bis neun. Nach den Sommerferien wird es an der ESRM auch zehnte Klassen geben. Dann werden 650 Schüler die staatlich anerkannte Schule besuchen. Mit Beginn des neuen Schuljahres ist nach den Worten von Schulleiter Tom Zijlstra die Kapazität des bestehenden Schulgebäudes entlang der Friedberger Straße erreicht.

Der Wetterauer Landrat Joachim Arnold (SPD) hat deshalb die Baugenehmigung für den zweiten Bauabschnitt entlang der Theodor-Heuss-Straße gebracht. „Mit dem Start in die Sommerferien am 8. Juli kann der zweite Bauabschnitt der ESRM in Angriff genommen werden“, sagte der Landrat.

Raum für Grundschule

Derzeit wird eine Vierfeld-Sporthalle auf dem westlichen Teil des Schulgeländes errichtet. Der zweite Bauabschnitt der Schule wird fast so groß wie der erste. Beide Gebäude werden mit einem Brückenbau verbunden, der Ende der Sommerferien stehen soll, wie ESRM-Geschäftsführer Klaus Minkel sagte. Fertig sein muss der Neubau nach 14 Monaten zwingend zum Schulbeginn 2014/15. „Sonst ist die Schule nicht mehr aufnahmefähig“, sagte Minkel.

„Das neue Schulgebäude soll die Grundschule aufnehmen, während im Hauptgebäude die Oberstufe beheimatet ist“, betonte Co-Direktorin Gitta Lotz. Im Neubau wird es ebenfalls eine Mensa, Küche, Aula und viele Klassenräume geben. Alle zentralen Einrichtungen wie Bibliothek, Physik- und Chemieräume sowie die Verwaltung sind im Hauptgebäude untergebracht. Die Stadtwerke Bad Vilbel investieren in die für insgesamt 1440 Schüler aus 36 Nationen ausgelegte Schule knapp 40 Millionen Euro, davon fünf Millionen Euro in die Vierfeld-Sporthalle. Die Stadtwerke vermieten die Gebäude an die gemeinnützige Schul GmbH für 7,5 Prozent der Herstellungskosten, was einem Betrag von drei Millionen Euro im Jahr entspricht.

„Im Endausbau wird die ESRM in Dortelweil weltweit die erste private Europäische Schule mit fünf Schulzügen, drei deutschen und zwei englischen Schulsektionen, sein. Dann wird es an der Schule 60 Klassen mit je 24 Schülern geben“, stellte der Schulleiter in Aussicht. „Wir wachsen so schnell, weil wir eine Schule für alle Kinder von sechs Jahren bis zur Hochschulreife sind. Da die ESRM erfolgreich das Audit durch den Obersten Rat der Europäischen Schulen durchlaufen hat, können dort auch Kinder von Mitarbeitern europäischer Institutionen beschult werden. Unser Ziel ist das hochwertige europäische Abitur.“

Aus ganz Europa

„Die ESRM verbessert deutlich qualitativ die Bildungsinfrastruktur für die gesamte Wetterau. Sie ist ein weithin sichtbarer Leuchtturm der Internationalität in unserer Region“, lobte Arnold.

Der Kreis sei zwar nicht an der Investition beteiligt, sondern steuere „Gastschulbeiträge“ bei. Die Schüler kommen zurzeit zu einem Anteil von 30 Prozent aus Bad Vilbel, zu 25 Prozent aus Frankfurt, aus Karben, Wiesbaden, dem Main-Taunus-, Taunus- und Hochtaunuskreis. Die Lehrer kommen aus ganz Europa, meist von Europäischen Schulen.