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Platz für 320 Fahrzeuge – Ausschuss empfiehlt Stadtparlament, ein Parkhaus am Kurpark zu errichten

Bad Vilbel. 63 Meter lang, 33 Meter breit und 11,25 Meter hoch soll es werden, das Innenstadt-Parkhaus neben dem Kurhaus. 320 Autos sollen auf vier versetzten Ebenen Platz finden. Die Kosten stehen noch nicht fest. Eine gute Stunde lang ließ sich der Bauausschuss über den Bebauungsplan (B-Plan) für das geplante Innenstadt-Parkhaus informieren. Und diskutierte ausgiebig, ehe mit den Stimmen von CDU und FDP dem Stadtparlament empfohlen wurde, die öffentliche Auslegung des B-Plans zu beschließen.

SPD und Grüne äußerten Bedenken. Werner Neuss (SPD) erschien die Belastung der Anwohner zu hoch, wenn täglich 3200, bis 2020 sogar 4800 Fahrzeugbewegungen mehr als bisher im Bereich Schwarzer Weg, Parkstraße und Niddastraße prognostiziert werden. Zudem glaubt er, dass der geplante Kreisel den Verkehr nicht bewältigen könne.

Grundsätzlich wandte sich Peter Paul (Grüne) gegen das Vorhaben, eine „klimarelevante Grünfläche im Kurpark“ zuzubauen. Er vermisse die Prüfung alternativer Standorte, etwa im Bereich Kasseler Straße.

Selbstverständlich habe es alternative Standort-Prüfungen gegeben, antwortete Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr (CDU). Etwa an der Kasseler Straße, am Südbahnhof, an den Sportplätzen, sogar am Niederberg. Doch kein anderer Platz sei geeignet, nah genug und gut genug an die Frankfurter Straße angebunden.

Parkhaus-Planerin Irmgard Lehn vom Stadtplanungsbüro Diesing und Lehn (Darmstadt) klärte Paul auf, der Baubereich sei im Flächennutzungsplan des Planungsverbandes als „bebaute Fläche in einer Grünfläche“ ausgewiesen.

Zur Verkehrsbelastung erklärte Lehn, die prognostizierten Zahlen stellten eine Maximalbelastung dar, die davon ausgehe, dass alle 320 Parkplätze fünf mal am Tag neu belegt würden. „Im Interesse des Einzelhandels und der Gastronomie in der Innenstadt ist zu hoffen, dass wir eine so hohe Besucherfrequenz erreichen“, sagte Maetz. Um den Verkehr zu entzerren und reibungslos zu gestalten, seien die Einfahrt vom Schwarzen Weg und die Ausfahrt über den Kreisel bewusst getrennt worden, so Stöhr. Laut Bauamtsleiter Erik Schächer könnten auf den Straßen Aufstellspuren zur Einfahrt aus beiden Richtungen angelegt werden. Eine Überlastung des Kreisels sei unwahrscheinlich, könne notfalls durch flexibel regulierbare Schrankenöffnungszeiten an der Ausfahrt verhindert werden.

Die Lärmbelastung der Anwohner werde wegen einer entsprechenden Gestaltung der Parkhausfassade als Lärmschutzwand in Richtung der rund 25 Meter entfernten Wohnbebauung im Schwarzen Weg sogar geringer sein als jene, die heute vom Schotterparkplatz ausgehe. Dies versicherten Stöhr und Schächer. Zudem sei vorgesehen, das Tempo an der Ein- und Ausfahrt auf 30 zu reduzieren.

Die Höhe des Parkhauses bleibe unter jener des Kurhauses – mit Ausnahme technischer Aufbauten über Aufzug und Treppenhaus sowie der Überdachung der Auffahrtrampe, so Schächer. Indem es zurück gesetzt und hinter Bäumen versteckt werde, wirke das Bauwerk zusätzlich kleiner.

Der Hauptausgang werde auf den Kurhausvorplatz mit direkter Anbindung ans Zentrum über die neue Nidda-Brücke führen. Zusätzlich werde es einen kleineren Ausgang zur Kasseler Straße geben.

Als idealen Platz für das Innenstadtparkhaus mit kurzer, attraktiver Anbindung an die Neue Mitte und fast mittig an die Frankfurter Straße sieht der Bürgermeister den Parkhausplan. Er stelle die Voraussetzung für einen Bebauungsplan der Neuen Mitte dar, der ebenfalls noch in diesem Jahr offengelegt werden solle.

Etwas anders sieht die Sache Wolfgang Benedikt, der seit 20 Jahren im Schwarzen Weg 3 b wohnt. „Der Minigolfplatz war mir lieber. Auch meine Nachbarn sind nicht begeistert. Aber man wird wohl nichts ändern können.“