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Pokern um Karbens Wald – Frist für Kaufgebote des Enzheimer Kopfes ist abgelaufen

Karben. In Karben steuert der Poker um den fernen Stadtwald am Enzheimer Kopf in Altenstadt auf sein Finale zu. In der vergangenen Woche lief die Frist für Gebote für das 45,9 Hektar große Waldstück bei Lindheim aus. Wie viele Bieter sich gemeldet haben und wie viel Geld sie für den Wald bezahlen wollen, das möchte Erster Stadtrat Gerd Rippen (Grüne) noch nicht sagen. Eine Überraschung aber ist schon klar: Das Land Hessen hat entgegen aller Erwartungen kein Gebot abgegeben. Rippen verweist darauf, dass zunächst der Magistrat über das Ergebnis unterrichtet werden solle.

Dann ist aber kein Gebot der Landestochter Hessenforst dabei: „Das Land nimmt zurzeit nicht an dem Bieterverfahren teil“, so der Niddaer Vize-Forstamtsleiter Werner Schaaf. Er hatte noch im vergangenen Jahr vorsichtig ein mögliches Interesse das Landes angekündigt. Ein K.O.-Kriterium sei, dass das Waldstück vom übrigen Waldeigentum des Landes isoliert liege. Das mache den Unterhalt teurer. Diese Absage für das aktuelle Bieterverfahren bedeute noch keine grundsätzliche Ablehnung: In einem neuerlichen Verfahren könnte das Land „eventuell“ wieder mitbieten, erläutert Schaaf.

Ob die Stadt bei dem Verkauf auf ihre Kosten kommt, ist offen. So haben nach FNP-Informationen fünf bis sechs Interessenten aus der gesamten Bundesrepublik die Gebotsunterlagen angefordert. Einer der Bieter ist die Gemeinde Altenstadt. Ihr Gebot liegt mit etwa 200 000 Euro nicht einmal halb so hoch, wie es sich die Karbener wünschen, berichtet der Erste Beigeordnete aus Altenstadt, Hartmut Kunze (SPD).

Mindestens 435 000 Euro an Einnahmen erhofft sich die Koalition aus CDU, FWG und FDP. Sie will mit den Einnahmen den städtischen Anteil für den Bau der Mensa für die Kurt-Schumacher-Schule stemmen. Denn noch 2008 will der Wetteraukreis mit dem eine Million Euro schweren Projekt starten. Deshalb ist für Guido Rahn (CDU), den Chef des Stadtplanungsausschusses, auch klar: Mit diesem Gebot werden die Altenstädter nicht zum Zuge kommen. Denn eine halbe Million Euro an Einnahmen halten die Koalitionäre als Minimum für realistisch. (den)