Veröffentlicht am

Protest nimmt zu!

Schwimmvergnügen im Bad. Foto:den
Schwimmvergnügen im Bad. Foto:den

Kein Frauenschwimmen mehr im Hallenfreizeitbad – dagegen regt sich nun Protest. Muslimische Gemeinden, Ausländerbeirat und Deutsch-Ausländischer Freundschaftskreis stemmen sich gegen die Entscheidung.

Karben. „Mit dem Wegfall des Frauenschwimmens grenzt der Magistrat mutwillig einen Teil der Gesellschaft aus.“ Es sind starke Worte, mit denen sich Anhänger der Extrabadezeit für Frauen im Hallenfreizeitbad an die Stadtregierung von Bürgermeister Guido Rahn (CDU) wenden.

Kurz nachdem die FNP Ende März über den Wegfall der Frauenbadezeit berichtet hatte, wandten sie sich im April an die Regierung. Hinter dem Appell, das Frauenschwimmen wieder einzuführen, stehen Ausländerbeiratsvorsitzende Jetty Sabandar, die auch als SPD-Stadtverordnete im Parlament sitzt, die Vizechefin des Deutsch-Ausländischen Freundschaftskreises (DAF), Gerhild Brüning, sowie die drei (männlichen) Vorsitzenden der muslimischen Gemeinden in Okarben, Klein- und Groß-Karben.

Runder Tisch

Der Bürgermeister selbst habe häufig geworben, dass Karben bunt und tolerant sei, erinnern die fünf und kritisieren: „Es ist uns daher unverständlich, dass Sie Frauen durch den Wegfall des Frauenschwimmens ausschließen. Dieser Beschluss stellt eine Diskriminierung und einen Rückschritt dar.“ Die SPD-Fraktion nimmt den Appell nun zum Anlass für einen Antrag im Stadtparlament. Sie fordert, dass ein Runder Tisch „über diesen Themenkomplex diskutieren“ soll. Er möge dann dem Parlament „und/oder der Betriebskommission“ der Stadtwerke einen Vorschlag „über das weitere Vorgehen unterbreiten“.

Was ein erneutes Diskutieren des Themas bringen solle, versteht Bürgermeister Rahn nicht. „Es sind schon alle Fragen beantwortet, warum es nicht geht.“

So hatte der für die Stadtwerke und das Bad zuständige Stadtrat Michael Ottens (FW) im März bereits dem Stadtparlament auf Anfrage der Grünen hin ausgiebig erläutert, warum die Extrazeiten weggefallen sind und sie nicht sinnvoll seien.

Zeiten für Schüler

„Das gilt alles weiterhin“, sagt Ottens. Vor allem, weil während der früheren Frauenbadezeit nun Schulschwimmen stattfinde, nachdem die Schulen ihren Bedarf nicht hatten befriedigen können. (den)