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Rahn: Kein Geld für eine weitere Halle da

Karben. „Das ist eine unrealistische Millioneninvestition ohne finanzielle Deckung.“ Guido Rahn (CDU), Karbens künftiger Bürgermeister, wird deutlich. Den Vorschlag aus der Feder der TVP-Oberen Werner Wiegand und Peter Schwind lehnt er ab: Kosten und Finanzierung seien völlig offen.

Wiegand und Schwind hatten vorgeschlagen, eine Zweithalle zwischen der bisherigen, sanierungsbedürftigen Halle und der Grundschule zu bauen. Dort könne der Betrieb während der Sanierung der alten Halle weitergehen, anschließend Sportangebote aus dem Bürgerhaus dorthin übersiedeln.

„Die zusätzliche Zweifeldhalle wird voraussichtlich rund 1,5 Millionen Euro kosten“, sagt Guido Rahn. „Woher das Geld kommen soll, bleibt völlig offen.“ Seine Vision des Neubaus einer größeren Multifunktionshalle am Ortsrand basiere dagegen auf einer Gegenfinanzierung. So möchte Rahn in ihr Bürgerhaus und Sporthalle zusammenfassen. Dann sollen die bisherige Grundstücke verkauft werden. „Der Verkaufserlös ist Grundvoraussetzung für den Neubau.“ Dem TVP-Vorschlag zufolge müsse die Stadt Sporthalle und Bürgerhaus zusätzlich sanieren. „Auch hier kommt kein Vorschlag, woher diese zwei Millionen Euro dafür kommen sollen“, sagt Rahn. Beim Bau einer Multifunktionshalle könne sich die Kommune dagegen Sanierungen sparen, weil beide alten Gebäude abgerissen würden.

Wiegands Idee „scheint realistischer zu sein als Rahns Vision“, findet dagegen SPD-Fraktionschef Thomas Görlich. Die Multifunktionshalle werde auf jeden Fall teurer. Allerdings müsse man die Vorschläge „gegeneinander stellen“. Denn weder beziehe Wiegand die anderen Vereine ein, noch sei die Zweithalle als Bürgerhaus nutzbar. Zügig und parallel zur aktuell laufenden Prüfung der Rahn’schen Vision könne auch der Wiegand-Vorschlag geprüft werden, schlägt Görlich vor. Zunächst wolle die SPD aber noch den Platzbedarf der Vereine „im Gesamtkontext“ erfahren. „Wir können keine Insellösung schaffen“, findet Görlich. Er rechnet mit einer Entscheidung im Frühjahr.

Da sind sich Görlich und Rahn einig: Eine zweite Halle in Petterweil löse die Kapazitätsprobleme der großen Vereine in Groß- und Klein-Karben sowie Rendel nicht, warnt der künftige Bürgermeister. Eine zusätzliche Halle müsse „in zentraler Lage in Karben“ errichtet werden. (den)