Veröffentlicht am

Rasen ruiniert

Karben. So etwas hat Ian Griffiths (28) noch nicht gesehen. Tiefe Fahrspuren durchziehen gerade und in Kreisformen drei Viertel des Rasens des Rendeler Sportplatzes. Der Kapitan der zweiten Mannschaft steht am Rand des verwaisten Spielfelds an der Dorfelder Straße und ringt nach Worten. „Was für Idioten“, brummelt er und setzt hinterher: „Welche Heinis machen so etwas?“

Irgendwann über die Feiertage haben Unbekannte mit einem Fahrzeug auf ihrem Rasen Fahrübungen gemacht. Die Reifen des Fahrzeugs oder der Fahrzeuge haben in dem aufgeweichten Rasen teilweise die Grasnarbe bis zum darunter liegenden Boden weggefetzt. Nun ist der Fußballplatz unbespielbar.

Es war der Kassenwart des Vereins, Andreas Haufert, der den Schaden zufällig entdeckte. „Er wollte Unterlagen aus dem Vereinsheim holen“, erklärt Vereinsvize Markus Marburg. Über die sozialen Netzwerke im Internet sandte Haufert postwendend Fotos von den Schäden an den Vorstand.

Der reagiert schockiert: „Wer macht so etwas?“, fragt sich Vorstandsmitglied Ian Griffiths. Schließlich schadeten die Täter damit nicht nur der Allgemeinheit, sondern auch der Vereinsbetrieb drohe in Mitleidenschaft gezogen zu werden.

Entsprechend sauer ist auch Bürgermeister Guido Rahn (CDU). „Jetzt muss die Allgemeinheit wegen solcher Chaoten Geld ausgeben.“ Offenkundig sei Feierstimmung eskaliert. „So etwas ist einfach nur ärgerlich“, sagt Rahn. Zumal es der dritte Fall dieser Art binnen weniger Jahre ist.

Wie hoch der Schaden ist, vermag Rahn nicht zu beurteilen. Das will er den Fachleuten vom Bauhof überlassen. Sie sollen dann möglichst sofort mit der Reparatur des Platzes beginnen.

Für den 1. FC Rendel ist der Zeitplan strikt: In zwei Monaten beginnt die Rückrunde. Mitte März muss der Platz wieder voll nutzbar sein, erklärt Vereinsvize Marburg. „Dann steht das erste Heimspiel an.“ Und das Training?

Jetzt keinen Frost!

Das laufe Ende Januar wieder an, zunächst aber vier Wochen lang in der Halle, sagt Markus Marburg. „Da haben wir ein bisschen Glück im Unglück, dass jetzt genug Zeit bleibt, dass sich der Rasen wieder erholen kann.“ Ganz so optimistisch sieht Ian Griffiths die Lage nicht: Gerade hat sich die erste Mannschaft berappelt und die zweite ist auf einem Höhenflug. Den eigenen Platz brauchten die Teams unbedingt, sagt er.

Ob sich die Schäden schnell beheben lassen, da hat Griffiths seine Zweifel, auch müsse das Wetter passen: „Wenn es friert, bekommen wir ein Problem.“ Dann könne neuer Rasen nicht wachsen. So setzt Bürgermeister Rahn auf Hoffnung. Indem die Spuren mit Erde verfüllt und Gras nachgesät werde, hofft er, die Spuren der Weihnachtschaoten schnell zu tilgen. (den)