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Religiöses Miteinander in einer Andacht – Auftakt der interkulturellen Woche zum Tag des Flüchtlings in der St. Bonifatiuskirche

Karben. Gebete stiegen hoch, Suren wurden gesungen und eine Harfe erklang. Zu einer interreligiösen Andacht zu dem Thema „Menschenrechte achten – Flüchtlinge schützen“, haben sich am 1. Oktober Mitglieder verschiedener Glaubensrichtungen und Nationalitäten im Gemeindehaus der St. Bonifatiusgemeinde in Karben getroffen. Bundesweit wird in diesen Tagen der „Tag des Flüchtlings“ gefeiert, eingebunden in die „Interkulturelle Woche“. Edda Rausch vom Deutsch-Ausländischen Freundschaftskreis, der die Andacht zusammen mit dem Ausländerbeirat zum fünften Mal veranstaltet hatte, sprach die einleitenden Worte: „Flüchtlinge brauchen Schutz vor Krieg, Verfolgung und Hunger. Wir dürfen nicht wegschauen, wenn hunderte von afrikanischen Flüchtlingen Zuflucht in Europa suchen und bei dem Versuch sterben, über das Mittelmeer zu gelangen.“ In deutsch und arabisch betete Imam Mustafa Eren von der DITIB-Moschee, dann intonierte Pfarrer Konrad Schulz aus Rendel mit seiner Flöte einen Gebetsruf. Der Gesang war eingebettet in der mehrstimmigen Mahnung, die Flüchtlinge nicht der Verwaltung auszuliefern und ihnen das Asyl zu verweigern. Auch Pfarrer Bernd Schirmer von der katholischen St. Bonifatius-Gemeinde sprach ein Gebet, anschließend sangen und sprachen Mitglieder der syrisch-orthodoxen und der Bahai-Gemeinde. Engin Sekmen vom Ausländerbeirat skizzierte in kurzen Worten den Leidensweg eines Asylsuchenden: Geflüchtet vor Krieg und Verfolgung im Irak, erst in die Türkei, dann nach Griechenland und Deutschland. Doch statt Asyl, Frieden und Hoffnung zu finden, wurde er in Abschiebehaft genommen. „Es ist so wichtig, dass wir hier zusammen kommen, um gemeinsam zu beten, für Menschenrechte einzutreten und Flüchtlinge zu schützen“, sagte Jetty Sabandar vom Ausländerbeirat. Mancher Teilnehmer dachte während der Gebete auch an das eigene Flüchtlingsschicksal. (ado)