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Richtig kreiseln! – Immer öfter schneiden Fahrer andere Autos im Klein-Karbener Rund

Immer öfter schneiden Fahrzeuge im Kreisverkehr in Klein-Karben anderen Wagen die Spur, nehmen sich flugs die Vorfahrt. Karbens Stadtpolizei bestätigt die roher werdenden Sitten.

Karben. Für eine umsichtige Autofahrerin hält sich Renate Kloppot aus Klein-Karben. Jedenfalls hat sie viel Erfahrung: 30 Jahre lang pendelte sie Tag für Tag zu ihrem Geschäft nach Frankfurt. Auch im Ruhestand ist sie viel unterwegs. „Jeden Tag fahre ich hier durch den Kreisverkehr“, erzählt sie.

Was sie aber im Rund neben Klein-Karbens katholischer Kirche erlebt, erzürnt sie: „Einfach dreist“ benähmen sich einige Autofahrer. Immer öfter geschehe es, dass Wagen, die in den Kreisverkehr einführen, Fahrzeuge schnitten, die bereits durch das Rund kurven. „Das macht das Fahren sehr unangenehm.“

Verkehrsregeln

Diverse Male hat Renate Kloppot das am eigenen Leib erlebt: Sie kommt aus dem Karbener Weg, will Richtung Rendel fahren. Doch oft schössen Fahrzeuge aus der Homburger Straße aus Richtung Gehspitze kommend vor ihrem Wagen in den Kreisel. „Das kann doch nicht sein“, schimpft sie. „Gelten hier die Verkehrsregeln nicht?“

Doch, sie gelten, erklärt Uwe Axtmann. Der Leiter der Karbener Stadtpolizei bestätigt die Erfahrungen von Renate Kloppot: Die Ordnungshüter beobachteten es ebenso, dass immer öfter Fahrer versuchten, noch schnell vor einem von links kommenden Wagen in den Kreisverkehr zu schlüpfen. „Es gilt hier nicht Rechts vor Links, sondern wer im Kreisverkehr unterwegs ist, hat Vorfahrt, und wer hineinfahren will, muss warten“, erklärt Axtmann. Er vermutet, dass sich viele zu sehr auf die PS-Leistung ihrer Droschken verließen: „Sie denken, sie könnten da noch schnell durchhuschen.“

Gerade an dieser Kreuzung ist das nicht ungefährlich: Oft sind es Schüler der nahen Kurt-Schumacher-Schule auf ihren Fahrrädern oder Mofas, die mittags durch den Kreisverkehr sausen. Auch sie müssen immer wieder scharf bremsen, wenn forsche Fahrer aus Richtung Gehspitze allzu knapp vor ihnen in den Kreisverkehr einbiegen, hat Renate Kloppot beobachtet.

Mehr als Beobachten bleibt allerdings auch der Stadtpolizei nicht übrig: „Wir können nur an die Autofahrer appellieren, sich an die Verkehrsregeln zu halten.“ Selbst wenn das ein paar Sekunden Wartezeit am Kreisverkehr bedeutet.

Immerhin: Unfälle haben die dreisten Einbieger bislang nicht verursacht, erklärt Uwe Axtmann. Überhaupt sei die Kreuzung sehr sicher geworden, seit sie vor einigen Jahren zum Kreisverkehr umgebaut wurde. (den)