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Roggauer Radweg – Stadt darf nun doch Verbindung nach Ilbenstadt bauen

Er soll Ilbenstadt und Burg- Gräfenrode verbinden: Auf den Fahrrad- und Fußgängerweg wurde lange gewartet. Jetzt soll er endlich kommen. Möglich wird das aber nur durch einen bürokratischen Trick.

Karben. Es ist ein Thema, dass den Karbener Stadtplanern schon länger durch die Köpfe geht, als die Nordumgehung: ein Fuß- und Radweg zwischen Burg-Gräfenrode und Ilbenstadt.

Schon lange gefordert, konnte das Projekt all die Jahre nicht verwirklicht werden, da es im hessischen Landesverkehrswegeplan auf einem hinteren Platz stand. Damit gab es kein Geld vom Land – obwohl die Stadt anbot, das Projekt umzusetzen.

Nun sei es endlich gelungen, den geplanten Weg aus der Landes-Liste zu streichen, wie Bürgermeister Guido Rahn (CDU) vor wenigen Tagen dem Ortsbeirat mitteilte. Damit seien die Voraussetzungen geschaffen, dass die Stadt ihn wenigstens selbst bauen dürfe. Noch dieses Jahr sollten die Pläne vorgestellt werden, kündigt Rahn an. Demnach soll der Weg von Burg-Gräfenrode aus auf der rechten Straßenseite entlangführen und ohne Straßenlaternen auskommen. Auch das Finanzieren bereite keine Probleme: So würden 75 Prozent der Kosten vom Land übernommen, das restliche Viertel zu gleichen Teilen von den Städten Karben und Niddatal aufgebracht. Auch größere Grundstücksdebatten oder Streitigkeiten seitens der Anlieger stünden der Planung nicht im Wege. Daher ist Rahn optimistisch, dass eine Genehmigung bald erfolgt: „Wir haben die Umgehungsstraße geschaffen, jetzt werden wir auch das schaffen.“ Besonders der Befürchtung mancher Burg-Gräfenröder, durch die Nordumgehung würde der Verkehr durch den Ortsteil und somit auch auf der Landstraße aus Ilbenstadt zunehmen, könne so zum Schutz der Radfahrer entgegengewirkt werden. So könnten sie abseits des Verkehrs entspannt und sicher den neuen Radweg nutzen.

Doch auch innerorts befürchten viele Anwohner Gefahren durch Autofahrer auf dem Weg zur Nordumgehung und fordern eine Tempo-30-Zone. „Wenn es von allen gewünscht wird, können wir das beantragen“, erklärt Rahn. Damit stößt er auf Zustimmung im Ortsbeirat und kündigt zudem an, dass womöglich bald auf der Ilbenstädter Straße geblitzt werde.

Immerhin ergab die jüngste Verkehrsbeobachtung nicht nur, dass sich 85 Prozent der Autofahrer an die Geschwindigkeitsbeschränkung halten. Sondern sie zeigte zum Erstaunen des Ortsbeirates auch, das manch einer mit mehr als Tempo 70 durch die Straßen rast. (rin)