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Rote Karten für Störer – Strategien für Umgang mit schwierigem Schülerverhalten • Schule für Eltern

Bad Vilbel. Ein „Riesenschub für uns alle“ war er aus der Sicht des ständigen Vize der John-F.-Kennedy-Schule, Peter Mayböhm, der „Pädagogische Tag“. Mehr als 50 Lehrer, Praktikanten und Mitarbeiter in der Ganztagsbetreuung arbeiteten in vier Workshops, setzten sich mit dem Thema Umgang mit verhaltensauffälligen Schülern sowie möglichen Maßnahmen gegen respektloses Verhalten und den Missbrauch neuer Medien auseinander.

Der von dem Lehrer Rainer Kreck geleitete Arbeitskreis, der nach „Strategien für den Umgang mit schwierigem Schülerverhalten im Schulalltag“ suchte, konnte nur ein Drittel des Stoffes bewältigen. Die Teilnehmer schlugen vor, dem Thema ein Wochenende zu widmen. „Grundsätzlich ist die Schulleitung dazu bereit“, sagte Mayböhm. Ziel der Veranstaltung sei es gewesen, neue Impulse zu geben.

Nach Einführungsreferaten zu den Themen zogen sich die vier Gruppen zum Arbeiten zurück. Gegenmaßnahmen zum Handy-Missbrauch – an der Schule besteht ein Handy-Nutzungsverbot – konnten mit zwei Polizeibeamten erörtert werden.

Die Verweisung von Schülern, die den Unterricht massiv störten, in einen so genannten Trainingsraum sei keine Abschiebung, sondern ein klares „Stopp!“, dem ein Dialog folgen müsse. Einen passenden kleinen Raum haben die Workshop-Mitglieder im Anbau der Schule ausgemacht. Sowohl der Workshop-Leiter als auch eine Kollegin, die Erfahrungen aus den USA mitbringt, bestätigten, dass die Erfahrung für Schüler, die dort gelandet seien, nachhaltig sei.

Die Teilnehmer des Workshops „Konstruktiver Umgang mit schwierigen Situationen“ unter der Leitung des Trainers für Mediation und konstruktive Konfliktbearbeitung, Lukas Wahab, stellten fest, es gebe an der Schule zahlreiche Möglichkeiten zur Konfliktlösung für Schüler, nicht aber für Eltern und Lehrer. Eine institutionalisierte kollegiale Beratung, Lehrerpatenschaften für neue Kollegen, ein Trainingsraum-Konzept und ein pädagogisches Team, das regelmäßig pädagogische Tage organisiere, könnten den Lehrern hilfreich sein. Für die Eltern sei an Weiterbildungsangebote über den Umgang mit Konflikten zu Hause zu denken. Sie stärker in die Schule einzubeziehen und Vereinbarungen über gemeinsame Ziele zu schließen, wurden als Möglichkeiten erarbeitet. (bep)