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Schule unterm Regenbogen – Ein Stadtteil wächst zusammen – „Herkulesaufgabe“ als Paradebeispiel

Bad Vilbel. „Ich fahre jeden Tag von Bad Nauheim hierher – und ich muss sagen, es lohnt sich.“ Meike Bartusseck, Lehrerin der Klasse 1c in der Dortelweiler Regenbogenschule, ist von „ihrer Schule“ überzeugt. Diese Grundschule mit dem Schulhaus in der Bahnhofstraße in Alt-Dortelweil und dem 1997 bezogenen Bau oberhalb des Brunnencenters in Dortelweil-West ist ein Paradebeispiel für die wuchtige Entwicklung in Dortelweil.

1997 lernten dort 158 Schüler in acht Klassen das ABC und die Grundrechenarten. Schon fünf Jahre später drückten 445 Pennäler die Schulbank – allein 144 Kinder wurden 2002 eingeschult und auf sechs Klassen verteilt. Im Jahr 2004 platzte die Schule für die nunmehr 544 Schüler aus allen Nähten. So saßen zwei Klassen in einem Containerbau direkt vor dem neuen Schulgebäude; zusätzlich wurde der Werk- und Kunstraum zum Klassenzimmer umfunktioniert, ein Teil des Mobiliars stand auf den Fluren. 2006 entspannte sich die Lage, so dass jetzt ein Containerraum für die Schülerbetreuung zur Verfügung steht.

Hanne Mühle, die gebürtige Niedersächsin, die seit 18 Jahren an der Dortelweiler Grundschule arbeitet, hat als Rektorin der Grundschule in den vergangenen zehn Jahren eine Herkulesaufgabe gestemmt, wobei ein Vorgesetzter vom Schulamt bereits 1996 bemerkte: „Das wird eine Mammutschule!“

Vor allem die beschwerliche Anfangsphase ist der Mittfünfzigerin, die selbst vier Kinder groß gezogen hat, noch ungut in Erinnerung: „Hier stand außer der Kita Trauminsel und unserer Schule noch kein einziges Haus. In der Folgezeit war es die größte Bau- und Klau-Stelle Hessens.“ Aber viel mehr sorgte sich Hanne Mühle um das Wohl ihrer Schüler: „Wir waren in dieser Anfangszeit eine Art Sozialstation. Die Kinder hatten sehr starkes Heimweh. Und natürlich hat sich auch der Baustress der Eltern auf die Kinder niedergeschlagen“, erzählt die Pädagogin von damals.(res)