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Schulen sollen sich öffnen – Parlament fordert erweiterte Angebote in allen Stadtteilen

Eine noch bessere Betreuung der Grundschüler in Karben wünschen sich die Stadtverordneten. Deshalb stellen sie dem Bürgermeister einen Blankoscheck aus.

Karben. Die Osterferien laufen und noch immer weiß die Selzerbachschule in Klein-Karben nicht, ob sie ab August zur Ganztagsschule wird. Seit Monaten sind die Eltern verunsichert, auf welche Betreuung sie sich nun ab dem neuen Schuljahr einstellen müssen.

Das Stadtparlament hat mit einem Antrag von CDU, FW und FDP den Weg geebnet, dass sie sich keine Sorgen mehr machen müssen: Einstimmig stellten die Volksvertreter in ihrer jüngsten Sitzung Bürgermeister Guido Rahn (CDU) einen Blankoscheck aus, damit die Stadt die Nachmittagsbetreuung sicherstellen kann – ganz unabhängig davon, wie das Land nun entscheidet.

Dem Beschluss zu Folge wird für alle Schüler, deren Eltern das möchten, eine Betreuung bis 17 Uhr garantiert. Das soll möglich werden durch die Hortplätze in der Kita Kinderhaus und einen Zuschuss der Stadt für die Betreuungsschule. Deren Angebot soll bis 14.30 Uhr laufen, anschließend übernimmt die bereits seit Jahren laufende Schülerbetreuung.

Sowohl Betreuungsschule wie auch Schülerbetreuung sollen in den Händen des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) liegen – wobei in der Betreuungsschule auch eine Lehrkraft dabei ist. Den Zuschuss beschränken die Stadtverordneten allerdings auf einen „vorläufigen“ Zeitraum – für den Fall, dass das Landesgeld in diesem Jahr nicht ausreicht für das, was die Schule nun im Vorfeld der Landesentscheidung bereits auf die Beine stellen kann. Allerdings: Eine Betreuungsgarantie für ausnahmslos alle Klein-Karbener Grundschüler im städtischen Hort, wie von der SPD gefordert, wollte das Parlament nicht aussprechen.

Davor warnt der Bürgermeister: „Das geht nicht, weil wir dort nur begrenzt Platz haben. Alle Kinder dort aufzunehmen wäre illegal.“ Für einen Neubau gebe es weder Platz noch sage die SPD, wo das Geld dafür herkommen solle. Auch wehrt sich Sabine Helwig (CDU) gegen die Bevorzugung von Klein-Kärber Kindern: „Wir haben die Pflicht, uns um alle Stadtteile zu kümmern.“

Das Problem aber betreffe „aktuell“ Klein-Karben, hält SPD-Fraktionsgeschäftsführer Jochen Schmitt dagegen: „Es ist ein unhaltbarer Zustand, wenn die Eltern keine Planungssicherheit haben.“ Die aber hätten sie sehr wohl, widerspricht Bürgermeister Rahn. Obwohl das Land sich mit seiner Entscheidung viel Zeit lasse, habe er „schon vor Monaten den Eltern signalisiert, dass wir die Betreuung vom ersten bis zehnten Lebensjahr garantieren“. Eine solche Zusage gebe es in keiner anderen Stadt. „Aber wir können keinen Rechtsanspruch auf einen Hortplatz geben.“ So beschließen die Parlamentarier letztlich „den Anspruch“, allen berufstätigen Eltern Betreuungsplätze für ihre Kinder „zu garantieren“.

Vor allem wollen sie das an den Grundschulen erreichen: Möglichst überall in der Stadt sollten dafür Betreuungsschulen eingerichtet werden. (den)