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Härte und Harmonie – Das Canorusquintett in St.-Michaelis

Karben. Für die Zuhörer in der Klein-Karbener St.-Michaelis-Kirche war es eine Premiere unter den Konzerten. Erstmals trat ein Bläserquintett auf, in dem sich kein Instrument doppelte. Professor Hubert Buchberger war es gelungen, das „Canorusquintett“ mit Maxmilian Randlinger (Flöte), Leonie Dessauer (Oboe), Friedrich Müller (Horn), Hakan Isikilar (Fagott) und Christoph Schneider (Klarinette) nach Karben zu holen.

Die fünf Musiker spielen seit 2006 im Bundesjugendorchester. „Das schon mehrfach preisgekrönte Quintett zählt zu den ambitioniertesten jungen deutschen Ensembles“, sagte Buchberger. An dem Abend spannte das Quintett einen musikalischen Bogen von Joseph Haydn bis zu Györgi Ligeti. Besonders schön war es, dass jedes Instrument auch für sich allein zur Geltung kam.

Das Konzert war sehr gut besucht, nur wenige Plätze blieben frei. Der Abend startete mit „Divertimento in B-Dur“ von Joseph Haydn (1732-1809), das sich für einen Einstieg sehr gut eignet, weil mit „Allegro con spirito“, „Andante quasi Alegretto“, „Menuetto“ und „Rondo – Allegretto“ eine gediegene und fröhliche Harmonie hergestellt ist. Gewöhnungsbedürftiger für die Ohren muteten da die „6 Bagatellen für Bläserquintett“ des österreichischen Komponisten György Ligeti, an, die sehr temporeich („Allegreo con spirito“) und schrill („Rubato Lamentoso“) einhergingen. Harmonischer erklang „Allegro grazioso“, das im Gegensatz zu den vorangegangenen Sätzen ruhiger anmutete, bevor es paukenschlagartig mit „Presto ruvido“ wieder aktiv und lebendig wurde.

Etwas versöhnlicher waren die „Anriche Danze Ungheresi“ des ungarischen Komponisten Ferenc Farkas (1905-2000), die sehr klangvoll und ohne musikalische Härten einhergehen. „Intrada“, „Lento“, „Danza delle scapole“, „Chorea“ und „Saltarello“ brachte das Quintett vorzüglich zu Gehör. Die Zuschauer waren so von dem Quintett „Canorus“ angetan, dass sie kräftig applaudierten. (iz)