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Sie wollen Spielhalle im Bahnhof verhindern

Das Gebäude am Stadteingang steht erneut zum Verkauf – Kommune möchte selbst Mieter bleiben

Für 309 000 Euro steht das Bahnhofsgebäude in Groß-Karben derzeit zum Verkauf. Nun plant ein Investor, dort eine Spielhalle zu eröffnen.

Karben. Glücksspielautomaten und Roulettetische im Bahnhof Groß-Karben: Diese Vorstellung bereitet Karbens Bürgermeister Guido Rahn und Erstem Stadtrat Otmar Stein (beide CDU) Bauchschmerzen. Genau das plant ein Investor. Der äußerte beim Bauamt den Plan, das Haus in der Bahnhofstraße zu kaufen, um darin eine Spielhalle zu eröffnen. Rahn und Stein wollen das nun verhindern und weiterhin die Sicherheitswache von Stadtpolizei und Polizei im Bahnhof behalten. Dafür soll ein Bebauungsplan samt Veränderungssperre für dieses Gelände erstellt werden.

Dank einer Veränderungssperre sei dann die derzeitige Nutzung des Gebäudes erst einmal manifestiert. Der nachfolgende Bebauungsplan legt beizeiten schließlich eine weitere Nutzung fest. Doch erst einmal möchten Rahn und Stein die Option einer Spielhalle verhindern. „Wir wollen gerade in diesem Gebiet sehr auf die dortige Entwicklung achten“, betont der Bürgermeister. Doch die Zeit drängt. Zum 30. November läuft der Mietvertrag zwischen dem Bahnhofseigner Sell & Lease Immobilien und der Stadt aus. Sollte der Eigentümer keine Kündigung aussprechen, verlängere sich der Mietvertrag zwar automatisch um fünf Jahre, bleibe jedoch jährlich kündbar.

Dass die Stadt sich aus Kostengründen einst gegen einen Kauf des Gebäudes entschied, könnte sich dann rächen. Sollte der Eigentümer einen Käufer finden, könnte dieser die Stadtpolizei und das Taxiunternehmen, die derzeit im Gebäude einquartiert sind, zum Auszug zwingen. In den Räumen der Stadtpolizei wäre der Weg für eine Spielhalle frei. (rin)