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Sieben Tage – sieben Bücher – Hohe Nachfrage nach Lesefutter • Stadtbücherei verzeichnet jährlich mehr als 100 000 Ausleihen

Karben. Wieviele Bücher kann ein zehnjähriges Mädchen pro Woche lesen? Caroline Klopf aus Karben hat die Antwort: „Sieben Tage – sieben Bücher“. Mit dieser Lesequote ist sie laut der Jahresstatistik der Karbener Stadtbücherei zusammen mit der sechsjährigen Gina Fischer und ihrer Schwester Jaqueline (9) die eifrigste Leserin des vergangenen Jahres.

Die Stadtbücherei Karben kann auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken, wie Bürgermeister Roland Schulz (SPD) und Ursula Hauer, Leiterin der Stadtbücherei, in der Jahresstatistik 2006 vermerken. Auf den Bestand von fast 40 000 Büchern in allen vier Stadtteilbüchereien kommen 101 596 Entleihungen. Auffallend gestiegen ist damit nicht nur die Zahl der Besucher, sondern auch die Nutzung der Bücherei im City-Center als Präsenzbibliothek. „Vor allem Jugendliche aus Migranten- und benachteiligten Familien suchen die Hilfe der Büchereimitarbeiterinnen bei der Suche nach Material für Referate und Präsentationen in der Schule“, betonte Schulz.

Besonders hervorzuheben sei die gute Zusammenarbeit mit den Schulen. Lehrkräfte forderten verstärkt Bücherkisten zu Unterrichtsthemen an. „Dann kommen die Kinder und bringen ihre Freunde mit, so schaffen wir neue Kontakte“, so Ursula Hauer.

388 Neuanmeldungen konnte die Bücherei 2006 verzeichnen. „Unser Schwerpunkt ist die Kinder- und Jugendliteratur“, so die Leiterin, die seit 24 Jahren für Karben im Büchereiwesen tätig ist und seit zwölf Jahren die Bibliothek im City-Center leitet. Die Hinführung der Jungen und Jüngsten sei ihr ein großes Anliegen. „Das Lesen beginnt im Elternhaus, von alleine kommen die Kinder nicht her“. Deshalb ist ihr die enge Zusammenarbeit mit den Kindergärten so wichtig.

Auch andere Aktionen sind sehr beliebt. Etwa die Mädchenlesenacht, die in den Räumen der Bücherei schon zum siebten Mal stattfindet. „Sie entwickelt sich zu einem Renner bei den elf- bis 13-jährigen Mädchen“, berichtet Ursula Hauer. Auch die Märchenabende für Erwachsene in Zusammenarbeit mit dem DAF sind seit 14 Jahren gut besucht. Andere Aktionen sind die Woche gegen Rassismus und Sonderausstellungen zu verschiedenen Themenschwerpunkten.

Bei Belletristik sind Unterhaltungsromane und Krimis die Favoriten. Biografien sind ebenfalls beliebt. Jugendliche greifen eher zu Comics, kleinere Leseratten hören auch gerne Bibi Blocksberg-Kassetten. Eine überwältigende Nachfrage bestehe nach DVDs. Bislang sind 451 DVDs vorrätig, insgesamt gibt es 1708 audio-visuelle so genannte non-book-Medien. „Gerade Lernhilfen werden uns regelrecht aus der Hand gerissen“, sagt Hauer. Hier werde mächtig investiert. Von Grundschulfächern bis zum Abi sei jedes Fach vertreten.