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So recht feiern wollte keiner – Wahlpartys der Sozialdemokraten und Christdemokraten in Karben mit gedämpfter Stimmung

Karben. Die Stimmung in Karben war nach den ersten Hochrechnungen am Sonntagabend verhalten optimistisch: „In Karben liegen wir deutlich über dem Landesspiegel“, freute sich Mario Beck, CDU-Fraktionsvorsitzender. Besonders das gute Wahlergebnis in Petterweil habe ihn überrascht und erfreut. „Das ist aber auch schon das einzig Positive an diesem Abend“, sagte er. Die Schlappe von Roland Koch kann er sich nicht erklären. „Ich bin persönlich enttäuscht“. Die Leistungsbilanz der Landesregierung halte er für gut.

Bei der CDU-Wahlfeier in der Gaststätte „Zum Adler“ in Petterweil schüttelten die Parteifreunde die Köpfe bei den Ansprachen von Andrea Ypsilanti. Gespannt wurden die Hochrechnungen im Fernsehen verfolgt. „Wahlversprechen, ohne zu sagen, wie sie finanziert werden sollen“, kommentierte das Friedrich Schwaab (CDU) „Wenn diese Versprechen gehalten werden, stehen wir vor einem riesigen Schuldenberg“, sagte Iris Penkwitt.

An Tischen, die zu einem Ypsilon zusammengestellt wurden, saßen im Rendeler Dorftreff die Sozialdemokraten zusammen und verfolgten die Berichterstattung über einen Beamer. „Das ist ein gigantischer Erfolg“, sagte Joachim Schlichte-Bierbaum (SPD). „Wir haben Roland Koch in die Schranken verwiesen.“ Seine Schulpolitik sei nach hinten losgegangen. Auch hätten die Wähler die Widersprüchlichkeit in der Argumentation Kochs durchschaut. „Ich bin zufrieden, weil der Trend sich umgedreht hat“, sagte Michael Müller von der Initiative „Rendel lebt“. „Mit G 8 hat sich Hessen keinen Gefallen getan“. Das Ergebnis sei ein klares Signal nach Berlin.

Die Themen Flughafenausbau und die Bildungspolitik der Union hält Regina König-Amann, ehrenamtliche Stadträtin, für mögliche Gründe, weshalb Koch so rapide an Stimmen verlor. Doch bevor nicht alle Stimmen ausgezählt waren, wollte sie sich noch nicht zu sehr freuen. (jeh) Seite 4