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So schmeckt’s!

Traditionsfest macht auch im kleinen Rahmen viel Spaß

Auch die türkisch-islamische Ditib-Gemeinde ist bei der Groß-Kärber Kerb dabei und verkauft Adanaköfte, eine Rinderhackspeise. Foto: Sänger
Auch die türkisch-islamische Ditib-Gemeinde ist bei der Groß-Kärber Kerb dabei und verkauft Adanaköfte, eine Rinderhackspeise. Foto: Sänger

Die traditionelle Groß-Karbener Kerb wird weiter bestehen, dessen sind sich die Veranstalter sicher – wenn auch als Straßen-Kerb in eingeschränktem Rahmen. Aktivposten sind die Karbener Frauen der Weiberfastnacht.

Karben. Die Konkurrenz zur Groß-Karbener Kerb war am Wochenende unüberhörbar. Ein Helikopter als Attraktion zur gleichzeitig stattfindenden Gewerbeschau drehte mit lärmenden Rotoren über Karben seine Runden. Ein Publikumsmagnet, der die Karbener anlockte.

Dagegen war die Gästeschar in der abgesperrten Christinenstraße zur Groß-Karbener Kerb „Bei Anna“ eine eher überschaubare Veranstaltung. „Über den Tag werden es 350 Gäste sein“, schätzt die Mitorganisatorin Christa Haufert von den Weiberfastnachterinnen gegen Sonntagnachmittag.

Regionale Küche

Ihre Sorge gilt eher dem Wetter, „ob es hält“, und weniger „der Konkurrenz mit Hubschrauber“. Aber „der liebe Gott muss ein Groß Kärber sein“, unkt Haufert – und sollte recht behalten. Ein Umzug in den Wirtshaussaal war nicht nötig.

Petrus war den Kärbern hold gesonnen. An die 100 Hackbraten und ebenso viele Bratwürste neben Salaten, Bier und Apfelwein seien vorbereitet worden. Mit an der „Küchenmeile“ dabei ist die islamische Ditib-Gemeinde mit Adanaköfte, einer Rinderhackspeise mit orientalischen Gewürzen, und Salaten.

Organisiert wurde die Kerb mit Unterstützung des Ortsbeirates von den Frauen der Weiberfastnacht, der Ditib-Gemeinde und der SPD im Ortsteil. Im Festausschuss waren vertreten Ortsvorsteher Hartmuth Plewe (CDU), die Stadtverordnete und stellvertretende Ortsbeiratsvorsitzende Christel Zobeley (SPD), Hans-Jürgen Kuhl, Christa Haufert und Astrid Schröder.

Kerbbuschen fehlen

„Wir wollen die Tradition der Kerb nicht untergehen lassen“, sagen unisono Plewe und Zobeley. Einst wurde die Kerb mit Festzelt, Buden und Karussells am Sportgelände hinterm Schloss gefeiert. „Das ist lange her“, erinnert sich Haufert, „weil sich niemand mehr findet, die Arbeit zu machen.“ Und Kerb-Burschen und Kerb-Mädels gebe es längst nicht mehr.

Für Stimmung sorgte Sonntagnachmittag Dieter Happel mit Songs von Elvis Presley bis Marius Müller-Westernhagen im Halb-Playback und mit Live-Gesang. Unter den Gästen weilte neben Bürgermeister Guido Rahn (CDU) ein für die Karbener Weiberfastnacht nicht Unbekannter: Der in Hessen seit Jahrzehnten beliebte Unterhaltungssänger in Frankfurter Mundart und Band-Leader Dieter Adam („Runkelroiweroppmaschin“) hatte es sich nicht nehmen lassen, trotz schwerer Krankheit bei den Kärbern zur Kerb auf eine Stippvisite vorbeizukommen. (sng)