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So schön wie neu! – Die Sanierungsetappe 2 ist in Petterweils Sportzentrum fertig gestellt

Mit neuem Boden und neuer Glasfront wirkt Petterweils Sporthalle wie neu. Damit ist hier der Großteil der Sanierung erledigt.

Karben. Mit beständigem Druck auf die Taste fährt die Übungsleiterin den Raumteiler nach oben. Durch das Milchglas der Südfront bricht das Sonnenlicht hell in die Petterweiler Sporthalle. Gegenüber geht der Blick durch die riesige Fensterfront in den blauen Herbsthimmel. „Es ist so schön geworden“, schwärmt sie.

Harald Kirch, Leiter des Kommunalen Immobilienmanagements der Stadt (Kim), lächelt. „Es haben einige schon gefragt, ob wir die Halle vergrößert haben.“ Das hat die Stadt natürlich nicht. Die Halle wirkt nur größer. Die alten, stumpfen Plexiglasfenster wurden durch Klarglasscheiben ersetzt. „Jetzt fühlt man sich wie mitten im Ort“, findet Wirtschaftsstadtrat Otmar Stein (CDU).

Möglich wird der begeisternde Effekt durch die 1,95 Millionen Euro teure Sanierung der Sporthalle. Deren zweiter Bauabschnitt geht dieser Tage mit den Arbeiten am Blitzschutz zu Ende. Erst Dach, Fassade und Foyer-Anbau, nun Fenster und Sportboden neu: Völlig reibungslos sei alles gelaufen, einige tausend Euro günstiger als geplant, ist Kirch zufrieden. „Wir haben eigentlich den Zustand einer neuen Halle.“

Schlag auf Schlag

Neue Halle: Bürgermeister Guido Rahn (CDU) hatte das 2009 im Wahlkampf vorgeschlagen, wollte das Projekt über den Verkauf des Areals der alten Halle finanzieren. Wäre das aufgegangen? Das wisse er nicht, sagt Harald Kirch. Aber: „Ein Neubau woanders wäre deutlich teurer geworden als die Sanierung.“ Für die Kim ist die Sporthalle das derzeit größte Sanierungsprojekt. Doch nicht das einzige: Gerade hat der Eigenbetrieb die Räume des alten Ratskellers im Albert-Schäfer-Haus für die Spielgruppe umgebaut. Schon vor ein paar Jahren wurde das Dach saniert, 2014 soll eine neue Heizung folgen. Und eine Fassadensanierung soll dem Bürgerhaus neuen Chic verleihen.

In der Sporthalle steht damit nur noch die rund eine halbe Million Euro teure Sanierung des Umkleidetrakts an. Wegen der vielen Projekte der Kim will Betriebsleiter Kirch das gerne bis ins Jahr 2015 strecken. Für 2014 stehen gleich zwei Neubauten ins Haus.

Sagen die Gremien der Stadt Ja, entstehen in Klein-Karben neben dem Feuerwehrhaus am Breul eine Kita und in der Lohgasse gegenüber des Johanniter-Seniorenstifts ein Vierfamilienhaus. Letzteres Projekt würde die Kim im Auftrag ihrer „Schwester“, der städtischen Wohnungsbaugesellschaft abwickeln. Jene kümmert sich um den Wohnungsbestand, die Kim um die anderen kommunalen Gebäude.

Schlag auf Schlag geht es wohl auch bei den Sanierungen weiter: Gerade hat die Turnhalle in Rendel einen neuen Sportboden erhalten, nächstes Jahr folgt ein neues Dach. 2014 soll der Sanierungsschwerpunkt der Kim ins Bürgerhaus nach Okarben wechseln.

Freude über Baufehler

Die Erneuerung von Dach und Blitzschutz seien dort nötig, danach müsse der Rest des Gebäudes renoviert werden. „Alles Gebäude aus den 70er-Jahren, die nun nach und nach fällig werden“, erklärt Harald Kirch. Wenn die fertig saniert seien, dürfte dann das Bürgerzentrum aus den 80er-Jahren seine erste Sanierung nötig haben.

Natürlich kosteten Sanierungen Geld, räumt der Betriebsleiter ein. „Früher wurden Immobilien als Kostenfaktoren gesehen, heute sehen wir sie als Wirtschaftsgut.“ Ihr Betrieb, zumal für eigene Zwecke, koste die Stadt zwar Geld. Doch die eine oder andere Vermietung sei möglich. Für die bisherigen Räume der Spielgruppe im Erdgeschoss des Albert-Schäfer-Hauses sucht die Kim inzwischen nach Mietern.

Langfristig spart die Stadt mit den Sanierungen Geld: Ist die Sporthalle fertig, hofft die Kim dort die Heizölkosten von 30000 Euro zu halbieren, ebenso die Stromkosten. Das Klarglas in den Fenstern der Sporthalle ist eigentlich ein Baufehler. „Wir waren sehr überrascht, als wir das gesehen haben“, sagt Kirch. Milchglasfenster waren bestellt, die Baufirma aber baute die falschen Gläser ein.

Die Stadt habe zunächst zugestimmt, die Scheiben drin zu lassen. „Wir probieren mal, ob es für die Sportler und Anwohner funktioniert“, sagt Stadtrat Stein. Nach einigen Wochen hat sich gezeigt: Alle finden es total klasse. „Wegen der falschen Lieferung haben wir sogar noch eine Minderung beim Preis erhalten“, freut Stein. An die 8000 Euro Nachlass. (den)