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Solaranlage für 50 Bürger – Vorsitzenden des Marburger Vereins Sonneninitiative informierte über Sonnenkraftwerk

Nidderau. Vermutlich können die Nidderauer noch in diesem Jahr Öko-Strom von einem Bürgersonnenkraftwerk auf dem Dach der Willi-Salzmann-Halle in Windecken beziehen. Das ergab ein Treffen möglicher Interessenten an einer solchen Photovoltaikanlage im Bürgerzentrum von Windecken.

23 Bürger waren der Einladung der Stadt gefolgt, um sich von dem Vorsitzenden des Marburger Vereins Sonneninitiative, Volker Klös, über die Details zu informieren. „Die Zeit drängt ein wenig, denn ab 2009 sinkt die Vergütung pro eingespeister Kilowattstunde Strom aus einer Photovoltaikanlage von 46,75 Cent auf nur noch 43,01 Cent“, sagte Baubereichsleiter Steffen Schomburg. Deshalb sei in den vergangenen Wochen bereits alles Notwendige geklärt worden, um nun schnell zu starten.

Klös erklärte die Idee hinter dem Bürgersonnenkraftwerk. Darunter müsse man sich den Zusammenschluss einzelner Photovoltaikanlagen privater Bürger vorstellen, die gemeinsam umweltfreundliche Energie aus der Kraft der Sonne nutzen möchten. Das Modell der Bürgersonnenkraftwerke stammt vom Verein Sonneninitiative in Marburg und wurde bereits dreißig Mal realisiert, etwa in Bruchköbel und Rosbach.

Durch Bürgersonnenkraftwerke können Dächer, die sonst nicht zur Energieerzeugung genutzt würden, Bürgern für die Stromproduktion zugänglich gemacht werden. So soll es auch mit dem Dach der Willi-Salzmann-Halle geschehen. Den Weg dafür freigemacht hat ein Stadtverordnetenbeschluss Ende 2007. Nachdem alle Voruntersuchungen hinsichtlich der Standortfrage abgeschlossen waren, hat der Magistrat nun beschlossen, das Dach der Halle für mindestens 20 Jahre für eine Bürgersolaranlage zur Verfügung zu stellen. Das Dach reicht nach Angaben des Vereins für rund 50 Kilowatt Maximalleistung. Das Bürgerkraftwerk könnte in zwei Bauabschnitten errichtet werden und Strom für bis zu 50 Teilnehmer produzieren. 140 000 Euro wird die Anlage laut Klös kosten. Jeder Interessierte kann mit 4500 Euro ein Modul erwerben, das im Jahr im Durchschnitt 900 Kilowatt an Sonnenstrom erzeugt. Durch die auf 20 Jahre staatlich garantierte Einspeisevergütung komme man nach Abzug aller Kosten und Abzahlung aller Kredite nach rund elf Jahren auf eine Kapitalverzinsung von etwas über fünfeinhalb Prozent. (jwn)