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SPD: Europäische Schule als Vorbild – ERMS-Direktor Tom Zijlstra: Noten können Talente zerstören

Bad Vilbel. SPD-Landtagskandidat Jochen Schmitt war zu Besuch in der Europäischen Schule Rhein-Main in Bad Vilbel (ESRM). Empfangen wurde er von Direktor Tom Zijlstra, der eine Delegation der Bad Vilbeler Sozialdemokraten mit Udo Landgrebe, Isil Yönter und Katja Koci begrüßte.

Inhalt waren der Austausch über die Idee der Schule, danach stand ein gemeinsamer Rundgang an. Im Moment besuchen 407 Kinder die ESRM. Schon im September werden dort über 600 Kinder unterrichtet, denn dann starten die ersten 10. Klassen. Etwa 30 Prozent der Kinder kommen aus Bad Vilbel, viele aus Dortelweil. Die Eltern müssen ein nach Einkommen gestaffeltes Schulgeld zahlen, als Ausnahme gibt es Stipendien.

Schmitt erfuhr, dass recht viele Kinder mit einem eigens eingesetzten Sammelbus von Frankfurt nach Dortelweil kommen. Andere nehmen öffentliche Verkehrsmittel oder werden durch Eltern gebracht und abgeholt. Als Herausforderung für die Schulleitung und die Verkehrsbehörde wertet es Schmitt, dem Verkehr Herr zu werden.

Die Schule ist eine Ganztagsschule, mit einem garantierten Betrieb von 8.30 bis 16 Uhr. Nach der 12. Klasse haben die Absolventen das Europäische Abitur erworben. Die Kinder werden von Anfang an neben ihrer Muttersprache in einer Fremdsprache unterrichtet. Ziel ist es, sie fließend zu beherrschen. In einer dritten Sprache sollen sie hervorragende Kenntnisse erwerben. Alle Sprachen werden von Lehrern aus den jeweiligen Herkunftsländern unterrichtet.

Keine Hausaufgaben

Schmitt erfuhr weiter, dass die Grundschulzeit bis einschließlich der 5. Klasse geht. Erst ab der 6. Klasse werden die Schüler benotet. Denn Noten, so Zijlstra, können Talente zerstören. Hausaufgaben gibt es nicht. Bis zur 8. Klasse haben alle Schüler die gleichen Fächer, dann beginnt die Talentförderung. Den im Bad Vilbeler Stadtparlament diskutierte Neubau einer Kita in der Konrad-Adenauer-Allee thematisierte Udo Landgrebe. Bau und Finanzierung werden laut Zijlstra nicht Schulsache sein. Man rechne mit Platz für bis zu 150 Kita-Kindern. Der Besuch endete mit einem Rundgang durch die Klassen- und naturwissenschaftliche Räume. Zudem besichtigte die Delegation die Mensa, Aula und die Bibliothek. Schmitt war von der Europäischen Schule angetan. Er bedauerte jedoch, dass die öffentlichen Schulen bei der Umsetzung einer Ganztagsschule als auch der technischen Ausstattung hinterher hinkten. (zlp)