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Spielplatz soll bleiben – Okärber Anwohner bieten Mithilfe an, damit Areal nicht zu Bauplatz wird

Unter reger Beteiligung der Bürger fand eine Ortsbegehung durch Okarben statt. Natürlich war die Situation der Spielplätze das brennend- ste Thema.

Karben. Wie gelebte Nachbarschaft aussehen kann, demonstrieren die Bewohner des Wohngebietes Straßberg eindrucksvoll am Ende der Ortsbegehung, zu der Ortsvorsteher Karlheinz Gangel (CDU) eingeladen hatte. Das wichtigste Thema ist die Situation und Zukunft der Spielplätze im Stadtteil.

Dem Engagement der Anwohner für ihren Spielplatz in der „Schönen Aussicht“ war die Idee von Bürgermeister Guido Rahn (CDU) vorausgegangen, einen der beiden Spielplätze am Straßberg in Bauland umzuwandeln. Das regte eine Diskussion an, die Anwohner überreichten eine Unterschriftenliste. „Da es hier oben kaum Infrastruktur gibt, steht man meistens auf der Straße, wenn man mit den Nachbarn reden will“, erzählt Familie Haase. Als bei ihnen plötzlich fremde Menschen vor dem Haus herumgelaufen seien und mit dem Zollstock Flächen ausgemessen hätten, hätten sie nachgehakt und von der Bauland-Idee erfahren. Im Gespräch mit Nachbarn habe man festgestellt, dass es an einem Treffpunkt für Menschen verschiedener Generationen im ansonsten schönen Wohngebiet Straßberg mangele, erzählt Mitinitiator Ralf Kramer.

So sind die Anwohner aktiv geworden. „Um die Kommunikation zu fördern, möchten wir, dass auf dem Spielplatz Schöne Aussicht ein Mehrgenerationenplatz entsteht, der auch für Jugendliche attraktiv ist“, sagt Kramer, etwa durch Anbringen eines Basketballkorbes. Die Anwohner, die zahlreich zum Gespräch mit Bürgermeister Rahn gekommen sind, wollen sich für den Erhalt der Fläche einbringen – und demonstrieren jetzt schon Engagement. So haben sie einen leckeren Imbiss bereitgestellt.

Engagement begeistert

Sie habe den großen Sandkasten vom Unkraut befreit, erzählt Corinna Haase. Der Kasten, die lange Rutsche und die weitläufige Grünfläche machen den Spielplatz für kleinere Kinder attraktiv; Größere können sich nur an einer Tischtennisplatte austoben. Die Anwohner – meist Familien mit teils größeren Kindern – unterbreiten konkrete Wünsche zur Gestaltung ihres Spielplatzes. Bänke, Bouleplatz, Seniorensportgeräte schlagen sie vor, die auch von Kindern genutzt werden könnten. Sie sichern Bürgermeister Rahn ihren Einsatz zu, bieten Patenschaften an. Rahn ist beeindruckt: „Das ist das erste Mal, dass sich Anwohner für den Erhalt eines Spielplatzes aussprechen.“

Dank ihres Engagements sei es möglich, dass hier der erste Mehrgenerationenspielplatz der Stadt entstehe. Die Vorschläge sollten nun geprüft werden. „Dann setzen wir uns zusammen und besprechen, was machbar ist, und wer sich wie beteiligen kann“, sagt Rahn. Indes wolle die Stadt für drei Bauinteressenten Alternativen anbieten, etwa am Feldrand unterhalb der Straße Schöne Aussicht.

Vorab bei der Ortsbegehung schaute die rund zehnköpfige Gruppe unter Leitung des Ortsvorstehers die Spielplätze im Stadtteil an. Zwar seien diese weitgehend in Ordnung, sagen Eltern, doch fehle es an Attraktivität. „Ich bin mit meinen Kindern schon nach Bad Vilbel oder Frankfurt auf die Spielplätze gefahren. Dort gibt es im Kurpark einen themenbezogenen Spielplatz oder Wasserspiele im Güntersburgpark“, sagt Astrid Kröber, Mutter zweier Kleinkinder.