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Spielwitz und Wendigkeit – Petterweiler Handballer starten am Sonntag mit neuem Trainergespann in die Landesliga-Saison

Karben. Mit Detlef Ernst als Cheftrainer und Marcus Lange als „Co“ starten die Handballer des TV Petterweil am Sonntag, 14. September, (18 Uhr) mit dem Heimspiel gegen die HSG Dilltal in die Landesliga-Saison. Nach dem freiwilligen Rückzug des Teams aus der Reginalliga, hatte Lange die junge Mannschaft im Vorjahr zum überlegenen Aufstieg in die Landesliga geführt. Die Verantwortlichen der TVP-Handballabteilung waren sich sehr schnell einig, den erfahrenen Thüringer, der den bis zur 2. Bundesliga reichenden B-Lizenzschein hat, ins Boot zu holen, zumal Lange diese Verantwortung nicht an vorderster Front tragen wollte.

Detlef Ernst kennt den Verein wie seine Westentasche. 1990 spielte er noch in der Oberliga für den TVP. Im Frühjahr des Vorjahres betreute „Daddy“ Ernst als Nachfolger von Gebhard Fink für vier Monate das Regionalliga-Team und bewahrte es vor dem sportlichen Abstieg. Aus wirtschaftlichen Gründen entschloss sich die Vereinsführung seinerzeit zu einem Neuanfang in der Bezirksoberliga.

TVP-Vorsitzender Werner Wiegand stellt heute fest, „dass dies die richtige Entscheidung war“. Die Eigengewächse haben mit ihrem Talent und hohem Engagement die Petterweiler Handballseele wieder zum Leben erweckt. Abteilungsleiter Norbert Reiferscheid sieht den Gewinn des Meistertitels ohne Punktverlust, den überraschenden Aufstieg der 2. Mannschaft in die Bezirksoberliga und mehrere Erfolge der Nachwuchsmannschaften als Bestätigung für eine gute Jugendarbeit.

Die Zeit der leichten Siege ist freilich vorbei. „In der Landesliga weht ein ganz anderer Wind“, sagt Ernst. „Unser Ziel ist der Klassenerhalt.“ Und natürlich möchte man auch die Favoriten SG Anspach (mit dem Petterweiler Trainer Gebhard Fink) und andere Gegner ärgern.

Das junge TVP-Team wird durch drei erfahrene Spieler verstärkt. Der demnächst 31 Jahre alte Jens Ruppert, Kapitän der Regionalliga-Mannschaft, kehrt nach einer Saison bei Oberligist Oberursel zum TVP zurück. Der Linksaußen, der auch im Rückraum einzusetzen ist, wird mit seiner Routine stabilisierend wirken, sobald seine Schulterverletzung auskuriert ist.

Mit dem 30-jährigen Oliver Jung vom Landesligisten HSG Münzenberg/Gambach stößt ein alter Bekannter hinzu. Der Landwirt wird als Linkshänder die rechte Angriffsseite verstärken. Während vergangene Saison nur Rechtshänder im Team standen, kommt mit Alexander Robus (TuS Nieder-Eschbach), dessen Talent einst in der A-Jugend-Spielgemeinschaft auffiel, ein weiterer „Linker“. Und die Nachwuchsspieler Julian Ackermann sowie Thommy Föller machen es ebenfalls „mit links“. Von der Stammbesetzung werden die Torhüter Ralf Hägele und Marco Petrillo, ferner Alexander Koch und Alexander Kunkel sowie Martin Peschke auch in der Landesliga zu den Stützen zählen.

Das Trainerduo hatte die komfortable Schwierigkeit, aus dem Kreis von 20 Mann 14 spielberechtigte Spieler herauszufiltern. Wer zunächst nicht zu den Top 14 zählt, hat die Chance, sich mit der von Gunther Markmann betreuten „Zweiten“ in der Bezirksoberliga weiterzuentwickeln. Ernst baut wie zuvor auch Lange darauf, „die läuferische Dominanz auszuspielen, mit flottem Spiel und Tempogegenstößen Tore zu erzielen“. Statt sich in Zweikämpfen aufzureiben, setze man auf Spielwitz und Wendigkeit.

Spieler und Vorstand hoffen, dass die Begeisterung der Zuschauer dieses Jahr um Geduld ergänzt wird. Neben dem Ergeiz der Spieler bedürfe es einer starken Unterstützung, gerade wenn es mal nicht so laufen sollte wie erhofft. (hir)