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Stark machen gegen Langeweile – Mit Sport bis Mitternacht sollen Jugendliche für ein aktives und suchtfreies Leben motiviert werden

Karben. Rechts der Becher, links der Becher und obendrauf auch noch einer. Schneller, als es die Augen verfolgen können, stapelte Pia (8) die „Speed Stacks“ und grinste am Schluss zufrieden. „Uff“, sagte erstaunt der einige Jahre ältere Dominik, Zivildienstleistender vom BBW Südhessen, und probierte es gleich selber einmal. Nicht ganz so schnell wie bei der versierten Pia oder ihrer Freundin Tabea ging ihm das Stapeln von der Hand, aber es klappte.

Das Speed-Stacking-Team des KSV Klein-Karben hatte die Plastikbecher mitgebracht und zeigte, wie es geht. Aber auch Sport-Klassiker wie Tischtennis, Basketball und Volleyball konnten in der langen Nacht des Sports getestet und gespielt werden.

Als Höhepunkt wurde zu später Stunde ein Hindernisparcours von Timo Birkmeyer angeboten, der mit seinem „Parcours-Team“ auch dort klettert, balanciert und springt, wo es keiner erwartet.

In diesem Jahr war die Sportnacht in die Präventionswoche eingebunden. Organisiert wird sie seit sieben Jahren im Wechsel von der Schulsozialarbeit Karben, dem Jugendkulturzentrum, dem Berufsbildungswerk Südhessen (BBW) und einem Sportverein.

„Die Idee war es, die Jugendlichen weg von der Straße zu holen und ihnen ein attraktives sportliches Angebot zu machen“, erklärte Anette Kehrbaum von der Schulsozialarbeit. Etwas zögerlich füllte sich um 19 Uhr die Sporthalle, doch eine Stunde später war der Sportbetrieb in vollem Gange. Auf der linken Hälfte spielten sich die Volleyball-Spieler den Ball zu, in der Mitte war das rhythmische „Plop, Plop“ der Tischtennisbälle zu hören und rechts dribbelten die Basketballspieler. Zwischendrin sausten Jugendliche auf dem „Wave-Board“ umher und riskierten eine harte Landung.

„Ich bin froh, dass ich heute hier spielen kann“, sagte Aude (15), ein Kraftpaket mit langen Haaren, weißem T-Shirt und roter Hose, schnappte sich den Ball und warf ihn in den Korb. Was sie sonst gemacht hätte? „Na, vielleicht Computer gespielt oder gechattet“, meinte die KSS-Schülerin. Bis Mitternacht darf sie bleiben, spielen und schwitzen, dann wird sie ein Freund nach Hause bringen.

Doch bis dahin ist es noch lang, und so lange sorgt auch noch DJ Simon Rustler für fetzige Musik in der Halle. Für Nachschub an Essen und Trinken – natürlich alkoholfrei – sorgten die BBW-Beiköche.

Noch vor Mitternacht verabschiedete sich Nicole Pfeiffer, Volleyball-Trainerin des KSV Klein-Karben. „Schichtende“, sagte sie fröhlich und zog ein positives Resümee: „Es läuft super. Alles so friedlich und mit viel Spaß beim Spielen. “ (ado)