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Streit über Pappelweg – Groß-Karbener Gremium ringt sich mühsam zur Diskussion mit Gartenbesitzern durch

Karben. Seit vielen Jahren wollen sich diverse Ortsbeiräte in Groß-Karben um die Kleingärten am Pappelweg kümmern. Meist schlief das Vorhaben wieder ein oder endete im Streit. Nun kocht es neu hoch. Eigentlich geht es ja um den Weg an den Pappeln entlang. Der wird von Radfahrern und Fußgängern rege genutzt. Das Problem: Immer wieder sammelt sich bei Regen Wasser auf dem Weg. Ablaufen kann es kaum, weil Kleingärten bis an den Weg herangewachsen sind. Ganz korrekt ist das zwar nicht, aber Stadtrat Philipp von Leonhardi (CDU) mahnt zu diplomatischem Vorgehen. „Weil es Jahrzehnte geduldet wurde, sind einfach gewisse Rechte gewachsen.“

Das sieht nicht jedes Ortsbeiratsmitglied ein. Die Erde auf den Seiten des Weges müsse abgeschoben werden, damit das Wasser ablaufen könne, wurde als Forderung immer laut. Dort, wo die Erde weg müsste, wachsen Blumen, stehen Büsche und Komposthaufen.

Um „eine passable Lösung für die Konflikte“ zu finden, schlägt von Leonhardi vor, der Ortsbeirat solle ein Treffen mit den Betroffenen einberufen. Das sieht Ortsvorsteher Hans-Jürgen Kuhl (SPD) anders. „Es kann nicht sein, dass das auf den Ortsbeirat abgewälzt wird.“ Bürgermeister Guido Rahn (CDU) habe bereits zugesagt, die Gartenbesitzer zum Gespräch zu bitten, an dem der Ortsbeirat teilnehmen solle, so Kuhl. Christel Zobeley, bis März Ortsbeirätin, findet, dass die Verkleinerung der Gärten auf das rechtlich korrekte Maß Sache des Rathauses sei. „Früher hat die Verwaltung so etwas angeordnet“, sagt sie. „Das ist ein Problem der letzten 25 Jahre“, zürnt Herbert Kötter, früherer CDU-Stadtverordneter. (den)