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Stürmt’s Rathaus! – nidderau fiel in die Hände der Karnevalsvereine

Nidderau. Unter dem Motto „Drei unner aaner Kapp“, beteiligten sich die Karnevalvereine der Schlüsselrappler Windecken, die Aascher Schnooke und die Erschter Noachteule an dem feucht-fröhlichen Spektakel. Die Vereine formierten sich zum Umzug vor der Hochmühle, bevor sie unter der Leitung des Blasorchesters Büdesheim zum Marktplatz marschierten. Eine große Menge Schaulustiger hatte sich versammelt, um die Narretei live zu erleben. „Vorm Rathaus unsrer Heimatstadt, sich eindrucksvoll versammelt hat Prinz Karneval, der tapfre Ritter, zu stürmen mit Helau Gewitter die Kasse und den Magistrat, der bald nichts mehr zu sagen hat“, erklärte Rita Maxheim, Vorsitzende der Aascher Schnooke.

Humor ist angesagt

Harald Nehrig, Vorsitzender der Schlüsselrappler Windecken, ergänzte, dass statt Magistrat und Trübsal nun Fassenacht und Humor angesagt seien. Bürgermeister Gerhard Schultheiß (SPD) zeigte sich unbeeindruckt von dem Aufmarsch und machte aus sicherer Entfernung vom Rathausfenster aus deutlich, dass die Rathaustür verschlossen bleibe, es keinen Cent gebe und die Narren nach Hause fahren könnten.

„Vor allen Leut wern mir gemobbt, ihr habt uns lang genug gefoppt, schließt sofort die Türen auf, sonst nimmt das Schicksal seinen Lauf“, erklärte Frank Hens, Sitzungspräsident der Erschter Noachteule. Er rief zum Angriff auf, um den Bau mit einem donnernden Helau zu stürmen. Mit „Pech und Schwefel“ aus der Kanone, heizten die Narren dem Bürgermeister ein. Nach einigen verzögerten Böllerschüssen, wegen Ladehemmung der Kanone, wich Schultheiß der rohen Gewalt. „Blitz, Rauch und Donnerschall sind zu viel für mich auf jeden Fall“, rief er den Narren zu und gab sein Amt auf. Nachdem er von je zwei Gardemädchen der Vereine abgeholt und gefesselt zur Bühne geführt wurde, rückte er Schlüssel und Kasse heraus.

Ausgelassene Feier

Maxheim gefiel dieser Sieg sehr gut. „Wir haben´s wieder mal vollbracht, der Karneval, der hat die Macht. Ab sofort regieren in Nidderau, Windecke, Erschet und Aasche Helau!“, rief sie der Menge zu. Bereits auf dem Marktplatz in Windecken zeichnete sich ab, dass 2011 die Kampagne besonders ausgelassen gefeiert wird.