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Taxi-Betrieb pleite – Lizenzen werden nun neu ausgeschrieben

Bad Vilbel. Wer die Nummer der „Taxi Bad Vilbel GmbH“ wählt, hört nur noch das Freizeichen. Das erst im Februar aus dem insolventen Betrieb „Taxi Löffler“ hervorgegangene Unternehmen ist auch schon pleite. „Genau genommen hatte die GmbH in Gründung gar keine Berechtigung, die Löffler-Taxi-Lizenzen zu übernehmen“, erklärte Kurt Hofmann vom Gewerbeamt auf Anfrage. Das Unternehmen habe sich gar nicht in das Handelsregister eintragen lassen. Für den Eintrag hätte die GmbH ein Mindestkapital von 25 000 Euro notariell beglaubigt nachweisen müssen.

„Nun müssen die sieben Bad Vilbeler Lizenzen neu ausgeschrieben werden“, erläutert Hofmann. Eine achte Taxi-Lizenz besitzt die Karbener Firma Taxi-Gaida. Diese Ausschreibung dauere drei bis vier Wochen. Dabei prüft Hofmann eine Warteliste von derzeit 15 Interessenten, die sich für die Vilbeler Konzessionen interessieren. Sie müssten eine Unternehmensprüfung der IHK vorlegen, außerdem Führungszeugnisse, die Gewerbezulassung, eine Bescheinigung des Finanzamts und Mittelnachweise. Später müssten noch die Taxameter der Taxen geeicht werden.

Zweifel daran, dass diese Prüfung bisher so sorgfältig durchgeführt wurde, äußert der Abschleppunternehmer Johannes Pracht. Er ist der Vermieter der Taxi-Zentrale in der Zeppelinstraße. „Das sind Luftnummern alle miteinander“, macht er seinem Ärger über die inzwischen verschwundenen Mieter Luft. Von den Geschäftsführern sei nie einer dagewesen, lediglich ein Dritter ohne Gewerbeschein habe er gesehen. Außerdem sei in der Tiefgarage „ein Saustall“ hinterlassen worden. Dort und auf dem Außengelände stehen nun die übrig gebliebenen Taxen des Unternehmens.

Nicht zu der neuerlichen Pleite äußern wollte sich der Insolvenzverwalter der Firma Taxi-Löffler, Miguel Grosser. Er übernahm am 18. Januar die vorläufige Insolvenzverwaltung. Noch Ende März erklärte der Frankfurter Anwalt auf Anfrage der Bad Vilbeler Neuen Presse, es handele sich bei dem Betrieb „um ein eingeführtes Unternehmen“. Er habe sich für das Höchstgebot entschieden. Doch um aus der Krise zu kommen, „muss noch einiges getan werden“. Ihm scheine aber, die neuen Eigentümer seien dafür „wohl die geeigneten Leute“.

Unklar ist auch, wie weit das „Höchstgebot“ bereits bezahlt ist. So sei von dem zu begleichenden Kaufpreis von 60 000 € lediglich eine Rate von 16 000 € an den Insolvenzverwalter überwiesen worden. (dd)