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Telefonterror schon in Herrgottsfrühe – Damit Senioren in Zukunft sicherer leben

Karben. Seit Wochen werde er von Telefonanrufen mit Gewinnversprechen belästigt, erzählt Alfons Bachmann aus Kloppenheim beim ökumenischen Seniorennachmittag. Dazu hatten die Kirchengemeinden St. Johannes Nepomuk Kloppenheim und Mariä Geburt Okarben eingeladen.

„Wir haben neue Nachrichten für Sie“, laute stets der Text, mit dem beinahe täglich, teils mehrmals in der Stunde eine Stimme vom Band Versprechungen auf einen Gewinn mache. „Bereits morgens zum Frühstück“, also ab acht Uhr gehe die Anruferei los, allein an einem Sonntag wurde er elf Mal angerufen, und oftmals endeten die Anrufe erst gegen 21 Uhr. Alfons Bachmann möchte das nicht länger hinnehmen. Seine Telefongesellschaft habe ihm den Rat gegeben, sich an die Verbraucherverbände zu wenden, die er bislang nicht erreicht habe. Als nächstes habe er sich an die Polizei gewandt, doch auch dort habe man ihm bisher nicht weiter helfen können. Der Staat müsse sich engagieren, um die Bürger vor solchen Belästigungen zu schützen, sagt er und erwägt, Strafanzeige zu stellen. Die Sicherheit von Senioren stand beim ökumenischen Seniorennachmittag im Mittelpunkt.

Karl Gonder, pensionierter Polizeihauptkommissar aus Büdingen, versorgte die rund 25 Zuhörer mit einer breiten Palette an Tipps, die den Alltag erleichtern und sicherer machen sollen. So solle man sich im Autoverkehr bei leichten Kratzern, etwa beim Rangieren auf einem Parkplatz, keinesfalls vom Unfallort entfernen, ohne die Polizei zu verständigen. So könne man vermeiden, dass aus einer Kleinigkeit das größere Delikt Fahrerflucht werde.

Höhere Geldbeträge sollten Senioren nicht allein, sondern in Begleitung eines Bekannten oder Familienmitglieds abheben. Beim Benutzen von Geldautomaten empfiehlt Gonder, diese zu den Öffnungszeiten der Bank in Anspruch zu nehmen, so dass im Fall von Problemen wenigstens schnell Hilfe da sei. Wer allein zuhause wohne, solle ein paar Regeln beachten, um nicht ausgetrickst zu werden.

Gebe sich der Fremde vor der Tür als Polizist oder Behördenbediensteter aus, solle man sich auf jeden Fall den Ausweis zeigen lassen. (kre)