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Trost und Trikot vom Eintracht-Kapitän – Besuch bei krebskrankem Bad Vilbeler

Überraschenden Besuch erhielt in den Adventstagen der 13-jährige Robin Schwarzer. Vor seiner Haustür in der Bad Vilbeler Kernstadt stand plötzlich Eintracht-Kapitän Pirmin Schwegler. Er wollte den an Krebs erkrankten Robin aufmuntern. Ihm wurde in den Sommerferien ein Weichteilsarkom in der Hüfte diagnostiziert.

Bad Vilbel. Seit mehreren Monaten muss sich Robin Schwarzer einer intensiven Chemotherapie unterziehen, teilt der Bad Vilbeler SPD-Fraktionsvorsitzende Walter Lochmann mit. Dessen Kickerkollege Erkan Sas hatte ihn gebeten, die Geschichte an die Öffentlichkeit zu bringen.

Immerhin: Die Behandlung habe schon angesprochen. Der Tumor sei mittlerweile bereits auf ein Drittel geschrumpft. Robin wird, sofern es die Krankenhausaufenthalte zulassen, in den Hauptfächern von Lehrern des Bad Vilbeler Georg-Büchner-Gymnasiums zu Hause unterrichtet.

Der Kontakt zu Schwegler kam über den ehemaligen Vilbeler Bürger und Ex-Eintracht-Profi Slobodan Komljenovic zustande. Schwegler habe sich über die Therapie und das Krankenhaus erkundigt, berichtet Lochmann. Zur Motivation habe er Robin von seiner eigenen Leukämieerkrankung als Zweijähriger erzählt. Dabei erzählte Schwegler auch, dass es für seine Mutter eine richtig anstrengende Zeit gewesen war. Neben den langen Fahrten zur Klinik musste sie noch die schulpflichtigen Geschwister (Bruder und Schwester) von ihm versorgen.

Schließlich habe Schwegler Robin ein Eintrachttrikot mit seiner Rückennummer geschenkt – und es vor seinen Augen signiert. Für seinen Besuch nahm sich der Profi-Kicker anderthalb Stunden Zeit. Er wünschte Robin, dass er wieder fit wird und bald wieder selbst Fußball spielen kann. Und dann sprach er die Worte, die auch Robin trösten können: „Natürlich ist das vom Kopf her nicht einfach, aber das Einzige, was hilft, ist sich zu wehren und zu kämpfen.“

Selbst Tage später konnte Robin immer noch nicht glauben, dass Pirmin Schwegler bei ihm zu Hause war, erzählt Walter Lochmann. Dabei ist der junge Bad Vilbeler selbst ein guter Fußballer. Im April 2011 wurde er beim Stadtpokal der Bad Vilbeler Schulen als bester Torwart ausgezeichnet – damals noch im Team der Bad Vilbeler Stadtschule. (dd)