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Über Conti-Zusage erleichtert – Ein erstes Aufatmen nach Standortgarantie

Karben. Erleichterung macht sich breit in Karben, nachdem der Konzern Continental für sein Automotive-Werk eine fünfjährige Standortgarantie abgegeben hat. „Natürlich sehr erleichtert“ ist etwa Werner Vieth, der Vorsitzende des Gewerbevereins. Denn viele Karbener Firmen und Läden profitierten vom Geschäft mit den Conti-Mitarbeitern, wenn auch unterschiedlich stark.

„Das ist sehr positiv für den Standort Karben“, erklärt auch der künftige Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Die Standortgarantie, auf die sich Geschäftsleitung und Betriebsrat geeinigt haben, sieht vor, dass Conti bis Ende 2014 zwar rund 200 der 1200 Arbeitsplätze abbauen kann. Jedoch verzichtet der Konzern auf betriebsbedingte Kündigungen, will das Werk mit neuen Produkten aus der Hybridtechnik auslasten. Die Mitarbeiter ihrerseits verzichten auf die Hälfte ihres Urlaubs- und Weihnachtsgeldes.

Für die Kommune sei es gut, wenn sie das Conti-Werk für fünf Jahre gesichert wisse, urteilt Rahn. Besonders die Arbeitsplatzgarantie findet der Vorsitzende des Haupt- und Finanzausschusses, Michael Ottens (FWG), prima. „Das hilft – von Kallis Biergarten bis zu all den Geschäften in der Stadt.“ Der oberste parlamentarische Kassenwächter ist allerdings vorsichtig, was die direkten Folgen für die Stadtkasse angeht: „Ob sich das auf die Gewerbesteuer auswirkt, wissen wir noch nicht.“ Der Konzern habe ja noch „Anpassungsschwierigkeiten“ und die Lage in der Automobilbranche sei nicht rosig. „Ich habe eher mittelfristig Hoffnung, dass die Kommune auch direkt profitieren könnte.“

Viel wichtiger aber findet Ottens, dass nun das permanente Damoklesschwert einer möglichen Werksschließung nicht länger über den Arbeitnehmern und der Stadt hänge. „Ein Schließen des Werkes hätte unüberschaubare negative Folgen für den Standort Karben haben können.“ Schließlich bietet das Werk mehr als ein Siebtel der 7000 Arbeitsplätze in Karben.

Der künftige Bürgermeister will über das Conti-Werk hinaus aber auch die übrigen Betriebe nicht aus den Augen verlieren. „Andere haben noch Probleme, da müssen wir uns drum kümmern“, erinnert Rahn. Kümmern müsse sich die Stadt auch darum, das Dienstleistungsangebot zu vervollständigen, findet Vieth. „Zum Beispiel fehlt ein Schuhgeschäft.“ Da müsse die städtische Wirtschaftsförderung mehr tun. (den)