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Ungewöhnliches Zusammenspiel – In der Bonifatiuskirche sind Orgelklänge und das Blasorchester der Stadtkapelle zu hören

Karben. Blasorchester und Orgel – beides zusammen, das ist nicht oft zu hören. „Das passt aber gut zusammen, denn wie die Orgel arbeitet auch unser Blasorchester mit den Luftströmungen“, sagte Bernd Weller, der neue Vorsitzende der Stadtkapelle Karben, als er am Wochenende rund 120 Gäste zum „Konzert in der Kirche“ begrüßte.

Ein besonderer Ort wie die Bonifatiuskirche verlangt auch ein besonderes Programm, dazu trug natürlich die Orgel bei und einige sakrale Musikstücke. Doch an den Anfang hatte Stadtkapellen-Dirigent Claus Carsten Behrendt die „Zeitenwende“ gesetzt, ein sinfonisches Werk aus der Feder des zeitgenössischen Komponisten Kurt Gäble. Drei Sätze mit unterschiedlichen Tempi und einer Rhythmik, die, vom Schlagzeug ausgehend, alle Instrumentengruppen erfasste, zogen die Zuhörer in ihren Bann.

Mit diesem anspruchsvollen Stück will die Stadtkapelle beim Landeswertungsspiel des hessischen Musikverbandes antreten und damit die Kür bestreiten. „Immer mehr junge Komponisten entdecken das sinfonische Blasorchester für sich – jenseits von Polka, Marsch und Walzer“, erklärte Behrendt und hat originale zeitgenössische Kompositionen in den Mittelpunkt des Konzertes gerückt.

Aber auch die alten deutschen Meister wie Bach, Händel und Bruckner erklangen in schönen Bearbeitungen für Blasorchester. Beeindruckend spielte Organist Thomas Wilhelm, der als Kirchenmusiker an der Nikolauskirche in Bad Vilbel tätig ist, das Orgelkonzert B-Dur von Georg Friedrich Händel. Die Stadtkapelle begleitete, fiel ein mit den warmen Stimmen von Fagott, Flöten und Klarinette. Als Meisterin auf dem Fagott zeigte sich Susanne Bauersfeld, die in dem „Concerto per fagotto e banda“ des Komponisten Kees Vlak einen Soloauftritt hatte. (ado)