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Unmut über Energieversorger – Grüne ärgerten sich auf Gemeindevertretersitzung über Angebot des Stromunternehmens

Niederdorfelden. Mit der langjährigen SPD-Abgeordneten Kristina Schneider, die die Gemeinde auch im Kreistag vertritt, wurde zu Beginn der Gemeindevertretersitzung einstimmig wieder eine Frau in das Amt des Gemeindevorstehers gewählt. Die bisherige Vorsitzende Barbara Stiller ist vor kurzem aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten.

Mit der Einstimmigkeit war es kurz darauf vorbei, als über den Stromlieferungsvertrag für die Gemeinde abgestimmt werden sollte. Bisher wird der Ort von dem Energieunternehmen E.on Mitte mit Strom versorgt.

Da der Lieferungsvertrag Ende 2011 ausläuft, hatte der Gemeindevorstand vorzeitig die Stromversorgung ausgeschrieben. Am Schluss lagen zwei Angebote auf dem Tisch des Rathauschefs. Was den Unmut der Grünen in der Debatte erregte, war das Zusatzangebot von E.on. Das Unternehmen bot an, den alten Vertrag vorzeitig auslaufen zu lassen und ihn durch den neuen, wesentlich günstigeren, Liefervertrag zu ersetzen. Ersparnis für die Gemeinde: 17 000 Euro.

Darüber hinaus will das Unternehmen bis zum Jahresende alle 236 Lampen auf Gemeindegebiet durch neue ersetzen lassen, wobei zehn mit moderner LED-Technik bestückt werden sollen. Fünf Lampen, die bisher ständig von Jugendlichen zerstört wurden, sollen darüber hinaus durch Vandalismus-sichere Lampen ersetzt werden. Zudem will E.on der Gemeinde kostenfrei die Weihnachtsbeleuchtung zur Verfügung stellen. „Dann komme ich nicht mehr auf den Weihnachtsmarkt“, kündigte Grünen- Fraktionschef Horst Schmidt an.

Er erregte sich darüber, dass die Gemeinde sich an ein Unternehmen binden wolle, das sehr stark in der Kernenergie- und in der Kohletechnik engagiert sei. „Und das alles nur, um ein paar tausend Euro zu sparen“, schimpfte Schmidt. Doch er blieb mit seinem Widerstand allein. Denn Parteifreund und Bürgermeister Matthias Zach hatte darauf hingewiesen, dass das Unternehmen schon seit einiger Zeit Öko-Strom aus Wasserkraft an die Gemeinde liefere. Und dass dies auch im neuen Vertrag vorgesehen sei. So stimmten am Schluss nur drei Grünen-Abgeordnete mit Nein. Die Mehrheit segnete dagegen den Vertrag ab. (jwn)